Kulturstiftung vor Arbeitsgericht Kulturstiftung vor Arbeitsgericht: Gütetermin im Fall Pfeifer ist gescheitert

Dessau - Im Arbeitsrechtsstreit zwischen der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz und deren ehemaligen Referatsleiter Museen und Sammlungen Ingo Pfeifer ist vorerst keine Verständigung möglich. Dies ergab am Mittwoch ein Gütetermin beim Arbeitsgericht Dessau.
Nach mehr als drei Jahrzehnten in der Stiftung war Pfeifer 2018 schwer erkrankt und in diesem Jahr - noch arbeitsunfähig geschrieben - über eine Wiedereingliederung zur Stiftung zurückgekehrt. Zwischen beiden Parteien kam es zur Auseinandersetzung, als der Verwaltungsleiter Pfeifer aufforderte, eine Verlängerung der Wiedereingliederung zu beantragen. Das Problem: Zum vorgeschlagenen Termin war Pfeifer bereits arbeitsfähig geschrieben, eine Wiedereingliederung somit ausgeschlossen. Pfeifers Anwalt hatte das auch schriftlich mitgeteilt, aber die Information scheint in der Stiftung zwischenzeitlich untergegangen zu sein.
Pfeifer sprach von einer Aufforderung zum Sozialbetrug, ein Passus im Schreiben seines Anwalts wurde seitens der Stiftung als Aufforderung interpretiert, den Verwaltungsleiter zu kündigen. Weil Pfeifer sich die Sicht seines Anwalts zu eigen gemacht habe, habe man ihn fristlos kündigen müssen, erklärte der Anwalt der Stiftung.
Für den 20. Januar ist nun ein Kammertermin angesetzt. Der Richter empfahl am Mittwoch beiden Parteien, die Zeit nutzen „um wieder runterzukommen. Da ist im Vorfeld alles furchtbar schiefgelaufen“.
Anfang September hatten Kollegen Pfeifers in einer Mini-Demo ihre Solidarität bekundet. (mz)