Kein Ampellicht mehr Kein Ampellicht mehr: Lichtsignalanlage abgeschaltet
Köthen/MZ. - Seit einigen Wochen ist die Fußgängerampel in der Köthener Leopoldstraße außer Betrieb. Das ist Gundula Jahn aufgefallen. Wie sie am MZ-Lesertelefon schilderte, hatte sie zunächst angenommen, dass die Ampel lediglich wegen der Ferien ausgeschaltet wurde.
Doch bis heute ist die Lichtsignalanlage nicht in Betrieb, was Frau Jahn nicht so recht verstehen kann. "Ich habe eine elfjährige Tochter, die oft zum Ratswall geht. Und sie hat immer die Ampel genutzt, um sicher über die viel befahrene Straße zu kommen", berichtete die Leserin.
Auch Werner Vogler aus der Leopoldstraße wandte sich wegen der Fußgängerampel an das MZ-Lesertelefon. Er hält es für notwendig, dass die Ampel wieder eingeschaltet wird. "Dass hier noch nichts passiert ist, grenzt schon fast an ein Wunder", meinte er.
Wie die Mitteldeutsche Zeitung bei Reiner Klein, Mitarbeiter im Bereich Straßenverkehr der Landkreisverwaltung, erfuhr, wurde die Fußgängerlichtsignalanlage auf Antrag des zuständigen Straßenbaulastträgers, des Straßenbauamtes Sangerhausen, außer Betrieb genommen. Der Grund dafür: Die gemäß den "Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen" erforderliche Anzahl von Fußgängern, die üblicherweise für die Installierung einer solchen Ampel Voraussetzung ist, konnte in den letzten Jahren nicht mehr festgestellt werden. Ursprünglich sei die Anlage Anfang der neunziger Jahre zum Schutz der Schulkinder der ehemaligen Schule "Hühnerkropf" eingerichtet worden.
Verkehrsbeobachtungen hätten jedoch ergeben, dass die Ampel von querenden Fußgängern größtenteils nicht mehr akzeptiert wurde. Entweder sei der Überweg an der Ampel ohne Betätigung des Lichtsignals benutzt worden oder die Straße wurde im näheren Umfeld der Ampel überquert. "Diese Verhaltensweisen waren einer Erhöhung der Verkehrssicherheit nicht förderlich", hieß es.
Wie weiter zu erfahren war, ist eine endgültige Entscheidung über den Abbau der Ampel aber noch nicht getroffen worden. Mit der Inbetriebnahme des neuen Freizeit- und Erholungsbades am Ratswall soll das Verkehrsgeschehen im Bereich der stillgelegten Ampelanlage erneut beobachtet werden, kündigte Klein an. "Bei einem entsprechendem Bedarf ist über eine Wiederinbetriebnahme zu entscheiden."
Auch seitens der Polizei, teilte Reiner Klein weiter mit, wurde der Stilllegung der Ampel zugestimmt, weil der Bereich nicht zu den Unfallschwerpunkten in der Kreisstadt zählt. Kommentar