Karneval auf der "MS Sonnenköppe" Karneval auf der "MS Sonnenköppe": Das Narrenboot sticht wieder in See

Dessau/Mz/DGI - Leinen los, für das Abenteuer ihres Lebens. Der Deckoffizier Thomas Zänger heißt die Fernwehsüchtigen in der voll besetzten Sportlerklause von Paul Kunze in der Kreuzbergstraße willkommen an Bord des Narrenschiffs „MS Sonnenköppe“. Auf große Kreuzfahrt geht es in die 17. Session der Freunde der Dessauer Sonnenköppe, dem nach eigener Auskunft, unterm Dach des Törtener Heimatvereins organisierten, kleinsten Verein der Stadt, zumindest aber unbestritten kleinsten Präsidenten der hiesigen Karnevals-Szene. Doch der „Kleine“ hat wie üblich eine große Klappe.
ABBA an Bord
Da zieht Thomas Zänger am Sonnabend vom Leder über die ursprünglich närrische Entscheidung der Stadt, die Kommunalwahlen am Rosensonntag durchzuführen. „Besoffen wäre die Qual der Wahl vielleicht kleiner gewesen“, spricht’s und stimmt musikalisch ein auf die langen Törtener Nächte. Es wird geschunkelt und applaudiert für die gelungenen Tanzeinlagen von „Schaut hin“. Das Publikum ist mittlerweile die Elbe stromabwärts nach Hamburg gefahren und macht gleich mit Hans Albers Station auf der „Reeperbahn nachts um halb eins“. Mit Lederjacke und Sonnenbrille lässt der Wirt der Sportlerklause Paul Kunze als Kiez-Größe „Porno Paule“ seine Puppen tanzen. Weiter geht die große Fahrt der Dessauer Narren Richtung Meer. Da grüßen „Klaus und Klaus“ mit einem herzlichen Moin, Moin. Ein männliches, alterndes Nummerngirl weist zur Musik von Schwanensee auf einem großen Foto die nächste Destination aus. „Was fällt dir zu Schweden ein?“, fragt der Präsident seinen Vize. „Idioten kaufen einfach alles“, kommt prompt die Antwort von Roy Zillmann, als närrischer Hinweis auf eine große Möbelhauskette. Zänger denkt lieber an Abba. Denn mit „Money, Money“ erobert man fast noch jede „Dancing Queen“, oder endet im „Waterloo“.
Kurs Richtung Norden
Die „MS Sonnenköppe“ nimmt weiter Kurs Richtung Norden und erlebt das, was bisher immer unmöglich schien. Nämlich dass auf Grönland die Pinguine fordern: „Hey, wir wollen die Eisbären sehen“. Danach ist auch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten oder begrenzten Unmöglichkeiten nicht mehr fern. Es grüßen die Cowboys Zänger und Zillmann, die über „Country Roads“ nach Hause zu Mutti fahren und wissen, dass es nichts Besseres gibt als das „Sweet Home Dessau-Törten“. In der Bütt schildert Deckoffizier Zänger seine abenteuerliche und steile Karriere an Bord seines Narrenschiffs und lüftet ein Geheimnis seines Erfolgs: „Dank Wunderpillen konnte ich jeden Wunsch erfüllen.“ Tusch.
In der Karibik wird gekifft und singt Rex Gildo seine „Fiesta Mexicana“. Später in Rio tanzen sie alle „Samba de Janeiro“. Und dann plötzlich wird es dunkel. Auf hoher See geht das Narrenschiff „MS Sonnenköppe“ unter. Wie auch immer. Wie durch ein Wunder sind sie alle wieder heil zu Hause angekommen und besingen das mit einem „Dessau, Du bist en Jeföhl“, bis spät in die Nacht, denn „Polizeistunde“, die kennen sie nicht.
Die Karten für die restlichen Veranstaltungen am 22. Februar und 1. März sind schon ausverkauft.
