Kanupolo Kanupolo-Turnier in Dessau: Elf Teams duellieren sich bei der "Dessauer Wasserschlacht"

Dessau - 96 Angebote. Von A bis Z. „Die Auswahl lässt kaum Wünsche offen“, erinnert sich Jan Hußmann, wenn er an das Sportangebot seiner Hochschule denkt. Doch der Maschinenbaustudent der Technischen Universität Clausthal hat sich entschieden. Vor gut eineinhalb Jahren. Paddeln, Handball – „und vielleicht auch ein bisschen Rugby“, sagt der junge Mann, der ursprünglich aus dem Ruhrgebiet stammt. „Kombiniert in einer Sportart.“
Kanupolo heißt der noch relativ junge Trend, der gleich mehrere sportliche Richtungen auf dem Wasser vereint. Mit Hußmanns Team – den „Rainriders“ – aus dem Harz und ihren elf Konkurrenten aus halb Europa hat der Mannschaftssport erstmals auch seinen Weg zu einem Turnier in die Bauhausstadt gefunden.
Elf Teams trafen sich in der Südschwimmhalle zur „Dessauer Wasserschlacht“
In der Südschwimmhalle erlebte die „Dessauer Wasserschlacht“ am Wochenende ihre erste Auflage. Für die Organisatoren aus den Reihen der Junkers Paddelgemeinschaft bisher Neuland.
„Vor gut zwei Jahren hat alles angefangen“, berichtet Thomas Präger. Gerade in der Region Leipzig zeigte sich das Paddeln mit Handball an Bord im Kommen. „Einige unserer Mitglieder nahmen dort schon längere Zeit an Wettkämpfen teil.“
Die Zahl der Kanupolo-Begeisterten im Verein stieg an. „Ein eigenes Team mit eigener Trainingszeit war da fast schon alternativlos“, schmunzelt der Chef-Organisator, der vor allem den Nachwuchs und junge Leute als Zielgruppe sieht.
Recht zügig kam dann die Idee eines selbst organisierten Dessauer Turniers auf. Der passende Austragungsort, aber auch die Mannschaften fanden sich dank umfangreicher Unterstützung von allen Seiten, wie Präger betont, schnell. Den ursprünglich geplanten acht Startplätzen standen schon kurze Zeit nach der Ausschreibung 16 Meldungen gegenüber.
„Mit dann zwei Turniertagen konnten wir schließlich elf Zusagen erteilen.“ Unter anderem aus Prag, Berlin, Hannover, Dresden, Leipzig und Potsdam machen sich die Teilnehmer am Sonnabend auf den Weg zu den Vorrundenspielen.
Nach einem Remis (4:4 gegen Uni Potsdam), einem Sieg (3:2 gegen WS Dresden) und einer Niederlage (4:5 gegen KP Praha) setzte sich das Team der Junkers Paddelgemeinschaft im Viertelfinale 7:4 gegen Oldenburg durch.
Im Halbfinale unterlagen die Dessauer SC Leipzig deutlich (2:10). Das Spiel um Platz drei entschied der WS Dresden mit 6:2 für sich.
Das Turnier gewann Wassersport Schwedt vor SC Leipzig. (mz/el)
Jede Partie dauert zweimal sieben Minuten
Der Zeitplan ist straff. Punkt zwölf wird im Dessauer Süden der Staffelstab übergeben – vom normalen Badebetrieb an die Junkers Paddler. Die beiden Tore in gut zwei Metern Höhe werden an den Längsseiten positioniert. Dann der Anpfiff der ersten Partie zwischen den Berliner „Spreepiraten“ und „WannseeSchwimmern“.
Zweimal sieben Minuten haben die jeweils vier Kanuten Zeit, den Handball im gegnerischen Tor zu versenken. Geschickte schnelle Paddelzüge, Treffsicherheit, vor allem aber Taktik sind gefragt, um den Gegner auszuspielen. Teambesprechungen gibt’s vor jeder Partie.
Hinzu kommt die erschwerte Abwehr der Bälle vom Tor, die ausschließlich per Paddel möglich ist. Dennoch erleben die Zuschauer am Sonnabend bereits zu Beginn die eine oder andere saubere Parade. Ein Raunen in der Menge begleitet das erste Kentern, welches das Regelwerk beim jeweils Ballbesitzenden zulässt.
„Das gehört nun mal dazu“, erklärt Jan Hußmann, verweist jedoch auf die Dämpfung der Boote sowie auf Schutz durch Helme und Co. 4:2 zeigt die Anzeige beim Schlusspfiff. Die „Spreepiraten“ haben Grund zum Jubeln. Siebzehn weitere Spiele und vier Viertelfinals folgen noch Samstag.
Wichtigste Erkenntnis; Erfahrung sammeln und Spaß haben
Sonntagmittag stehen Hußmann und sein Team im Spiel um Platz neun gegen den BSV Halle und unterliegen knapp mit 3:4. Für die „Rainriders“ aus Clausthal geht es jedoch vor allem darum: „Erfahrungen sammeln, als Team immer besser funktionieren“, sagt Hußmann. „Das ist das Wichtigste. „Spätestens im März zu unserem eigenen Turnier werden wir etliche davon wiedersehen.“
Zufrieden zeigt sich ebenso Thomas Präger. Auch wenn für die Junkers Paddler am Ende nur der unglückliche vierte Platz steht. „Der Spaß am Spiel steht an erster Stelle“, betont der Organisator. (mz)
