1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Kampf gegen Eichenspinner ab Mai - Helikopter starten vom Flugplatz Dessau aus

Mit Hilfe von GPS-Daten Kampf gegen Eichenspinner ab Mai - Helikopter starten vom Flugplatz Dessau aus

Von Oliver Müller-Lorey 11.04.2022, 09:02
Eichenprozessionsspinner
Eichenprozessionsspinner Foto: dpa

Dessau-rosslau/MZ - Der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner beginnt voraussichtlich im Mai. Das teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag in der Sitzung des Bauausschusses mit. Erstmals sollen die Raupen auch mit Gift aus der Luft bekämpft werden. In besonders betroffenen Gebieten werden dazu Helikopter eingesetzt.

Fünf Tage Einsatz

„Der Auftrag an die Fluggesellschaft ist raus. Sie wird voraussichtlich im Mai fünf Tage lang fliegen“, sagte Falk Säbel vom Tiefbauamt. Es sei auch bereits ein Vertrag mit dem Flugplatz geschlossen worden, wo der Helikopter betankt werde. In den kommenden Wochen will die Stadt eine Allgemeinverfügung erlassen, die rechtlich notwendig ist, um die Raupen aus der Luft mit Gift zu besprühen.

Man gehe dabei nach der Devise vor, so viel zu bekämpfen, wie notwendig und so wenig wie möglich, sagte Frank Unger vom Umweltamt. Es handle sich um eine Abwägung zwischen dem Gesundheitsschutz für den Menschen und dem Schutz der Natur.

Lob und Kritik

Der Einsatz von Gift wird in der Stadt nicht von allen gutgeheißen. Dessau-Roßlaus Umweltbeigeordnete, Christiane Schlonski berichtete von Briefen verängstigter Bürger, die baten, auf das Sprühen zu verzichten. Andere Einwohner hätten dagegen eindringlich darum gebeten, mehr gegen den Eichenprozessionsspinner zu tun, weil sie unter ihm litten. Die Stadt betonte, man verteile das Gift weder wahllos noch großflächig, sondern in einzelnen Streifen, die mit Hilfe von GPS genau abgesteckt seien.

Eine Idee von Hendrik Weber (Neues Forum/Bürgerliste), die Feuerwehr einzusetzen, um die Nester mit Strahlrohren von den Bäumen zu spülen, wie es in seiner Heimat gehandhabt werde, fiel durch. Dadurch würden sich die giftigen Härchen erst recht verteilen, hieß es von der Stadt.