Kabel-Provisorium Kabel-Provisorium in Dessau: Anwohner ärgern sich über TV-Kabel auf dem Gehweg

Dessau - Anwohner in der Helene-Meier-Straße wollen sich nicht länger mit einem Kabel-Provisorium zufrieden geben. Vor den Häusern Nummer 2 und 3 hatte Vodafone Kabel Deutschland im Frühjahr Leitungen verlegen lassen, damit unter anderem der Fernsehempfang über Breitband wieder möglich wird.
Zuvor war bekannt geworden, dass Kunden dort über längere Zeit vor schwarzen Bildschirmen saßen. Auch im gesamten Stadtgebiet waren mehrere Kunden des Unternehmens betroffen, zum Teil über Monate.
Leitung offen auf dem Gehweg
„Hier in der Helene-Meier-Straße liegt nun seit April die Leitung offen auf dem Gehweg“, sagt Anwohner Detlef Balz. „Der Winter steht vor der Tür und wenn Schneeräumfahrzeuge unterwegs sind, könnten diese die Leitung beschädigen. Wenn die kaputt geht, sind Kunden in vier Häusern abgeschnitten.“
Mit seiner Forderung, dass die Kabel umgehend unterirdisch verlegt werden müssen, habe sich Balz bereits an Vodafone Kabel Deutschland gewandt, allerdings bis heute keine Antwort bekommen.
Auf Nachfrage erklärt Sprecher Arndt Hecker: „Die Kabelverlegung soll in dieser Woche beginnen und in der kommenden abgeschlossen werden.“ Der Auftrag sei bereits an eine Firma vergeben worden.
Die Leitung solle innerhalb von insgesamt zwei Wochen in der Erde verlegt werden. „Es brauchte Genehmigungen wie unter anderem für eine Verkehrs- und Wegesicherung. Die Beantragung hat länger als geplant gedauert“, sagt Hecker.
Streit mit Wohnungsbaugesellschaften als Ursache
Im Frühjahr hatte Vodafone Kabel Deutschland Probleme mit der Breitbandversorgung in Dessau-Roßlau an mehreren Stellen eingeräumt. Hintergrund war ein Streit zwischen dem Unternehmen und den drei großen Wohnungsgesellschaften in Dessau.
Dessen Mieter werden seit 2015 von der Datel Dessau GmbH versorgt. Allerdings hatte Kabel Deutschland dort noch vereinzelt alte Signaltechnik - dabei handelt es sich um Verstärker - stehen, über die umliegende Häuser privater Vermieter mit versorgt wurden.
Bis Ende 2015 sollte Vodafone Kabel Deutschland die Technik, die quasi auf fremden Gebiet stand, abbauen und eigene Kunden separat neu anschließen. Doch an die vertragliche Zusicherung hielt sich das Unternehmen nicht.
Die Wohnungsunternehmen zogen Anfang 2016 die Reißleine und ließen die Datel die Signal-Technik abschalten. Damit waren einige Häuser ohne TV-Empfang.
Das Problem insgesamt sei inzwischen behoben, sagt Vodafone-Sprecher Arndt Hecker. „Es liegen keine Informationen zu weiteren Ausfällen vor. In der Helene-Meier-Straße haben wir die einzige Stelle, an der wir noch arbeiten.“ (mz)