Feier zum 20-Jährigen muss warten Junkers-Technikmuseum in Dessau öffnete am 31. Mai vor 20 Jahren erstmals seine Pforten

Dessau - Er hat schon viele Feierstunden im Dessauer Technikmuseum erlebt, weshalb sich Günter Koch nicht sofort an den 31. Mai 2001 erinnern kann. Doch Koch, langjähriges Mitglied des Fördervereins, führt zum Glück Tagebuch. Über den 31. 5. vor 20 Jahren steht darin, dass an diesem Tag eine offizielle Teileröffnung des Technikmuseums stattfand. „Es war eine sehr angenehme Feierstunde“, schrieb Koch. „Die Ju 52 stand mit montierten Tragflächen im Mittelpunkt.“
Das Dessauer Technikmuseum „Hugo Junkers“ hätte in diesen Tagen allen Grund zum Feiern. Vor 20 Jahren wurde es am Standort Kühnauer Straße 161a eröffnet. „Die Ju52 war unser größtes und wichtigstes Ausstellungsstück“, erinnerte Geschäftsführer Gerd Fucke an die Anfänge.
Die Bemühungen, ein Junkers-Museum ins Leben zu rufen, gab es unmittelbar nach der politischen Wende
Heute gibt es in dem Museum tausende Exponate zu sehen. Und die Ju52, die Fördervereinsmitglieder voller Enthusiasmus in aufwendiger Arbeit saniert haben, hat längst Gesellschaft bekommen: Die Flaggschiffe Ju 52, F13 und J1 fallen deshalb gleich allen Museumsbesuchern als erstes beim Betreten des Gebäudes ins Auge.
Die Bemühungen, ein Junkers-Museum ins Leben zu rufen, gab es unmittelbar nach der politischen Wende. Damals haben sehr viele Bürger ihre Schatzkammern geöffnet und alte Unterlagen oder historische Gegenstände gespendet. Verwahrt wurden diese zunächst beim Polizeisportverein. Da reifte beim damaligen Dessauer Polizeipräsidenten Franz Masser der Plan zur Museumsgründung. Dessaus damaliger Vize-Regierungspräsident Klaus Maria Heinemann sorgte für eine Heimstatt. Eine Werkhalle von Abus, in der einmal Planetengetriebe für Zementanlagen und für militärische Zwecke gebaut wurden, sollte umgenutzt werden. Mit Hilfe von ABM wurde umgebaut.
Technikmuseum ist nach dem Bauhaus das am meisten besuchte Museum der Stadt
Das Dessauer Technikmuseum ist nach dem Bauhaus das am meisten besuchte Museum der Stadt. In den vergangenen drei Jahren wurden dort im Schnitt jeweils 15.000 Besucher empfangen. Im Geburtstagsjahr allerdings gab es vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wie in anderen Museen ebenfalls einige Tiefs wegen Schließungen. Mittlerweile gäbe es einiges zu feiern: Neben dem Museumsgeburtstag beispielsweise die Einweihung der J1, die der Förderverein nachgebaut hat.
Oder die Inbetriebnahme eines F13- Simulators. „Es wäre auch einmal wieder ein Junkers-Motorentag fällig“, meint Fördermitglied Roland Bissot. Die instandgesetzten Junkers-Motoren würden dann angeworfen. Für Dessauer sowie für Technikfreaks ist das feinste Musik in den Ohren. (mz)
Das Technikmuseum „Hugo Junkers“ ist am kommenden Montag, 7. Juni, wieder täglich 10 bis 17 Uhr geöffnet.