Internationale Auszeichnung: Internationale Auszeichnung: Dessauer Naturfotograf ist "Vogelfotograf des Jahres 2019"

Dessau/Rotland - Es ist noch kein Jahr her, als Thomas Hinsche seinen bislang größten Erfolg einfuhr. Im September 2018 erhielt der bekannte Dessauer Naturfotograf vom „National Geographic“ seinen Ritterschlag für ein faszinierendes Fischotter-Foto.

„Aufgetaucht“ heißt das Bild, das wenige Monate zuvor in Ungarn im Einzugsgebiet der Theiß entstanden war und für das der Dessauer vom „National Geographic Magazin“ in Kooperation mit Olympus zum zweitbesten Fotografen des Jahres 2018 ausgewählt wurde. National Geographic Deutschland ist ein Magazin der National Geographic Society, einer der größten gemeinnützigen Wissenschaftsorganisationen weltweit.

Der Preis war Hinsches größter Erfolg in seinem bisherigen künstlerischen Schaffen. Seit dem Wochenende steht fest, für den Naturfotografen aus Waldersee geht noch mehr.

Thomas Hinsche macht seit wenigen Tagen erneut von sich reden. Erst vorige Woche erhielt er bei dem Fotowettbewerb „HarzNatur 2019“ den Gesamtsieg für die Makroaufnahme einer Ameise, die einen wahren Kraftakt vollzieht und eine tote Libelle abschleppt. Beobachtet hat er diese beeindruckende Szene an einem Wegesrand in der Region. Dieser neuerliche nationale Preis ist noch nicht einmal verdaut, da purzelt international der nächste ins Haus.

Am vergangenen Sonnabend erhielt er für sechs seiner Vogelfotos den Titel „Vogelfotograf des Jahres 2019“ („Bird Photographer of the Year“). Der Wettbewerb wird alljährlich von der britischen Naturkundebibliothek ausgelobt. Die Veranstalter ermittelten unter mehr als 13.500 Einsendungen aus 63 Ländern die Sieger. „Für mich ist das nach National Geographic 2018 einer der größten Erfolge meiner Laufbahn“, sagt der Walderseer. „Bird Photographer of the Year“ widmet sich sowohl der faszinierenden Schönheit der Vögel in ihren verschiedensten Facetten als auch den Möglichkeiten, die die moderne Fotografie heute bietet.

Hinsche wurde ausgezeichnet mit einer Reihe von sechs Bildern und Erwähnungen in den Kategorien Gold, Silber, Bronze und Ehren in verschiedenen Kategorien: Er zeigt unter anderem, wie ein männlicher Wiedehopf seinen Partner füttert oder der Schwarzkronen-Nachtreiher im ungarischen Kiskunság-Nationalpark, in der Dämmerung jagd.

„Im warmen Sommermonat Juni im ungarischen Kiskunság-Nationalpark ist das Warten auf solche Fotomöglichkeiten eher ein Vergnügen als eine Schwierigkeit“, sagt er. Die Jury belohnte den Walderseer auch für das Foto eines Mäusebussards, der an einem kalten Dezembermorgen nach Beute Ausschau hält. Die jetzt ausgezeichneten Fotos wurden überwiegend in Sachsen-Anhalt und in Ungarn aufgenommen.

Thomas Hinsche wurde das Verständnis und die Liebe zur Natur in die Wiege gelegt. Er ist ein Enkel von Alfred Hinsche. Sein Großvater besaß ein unheimlich breites naturwissenschaftliches, geschichtliches und vorgeschichtliches Wissen über das Mittelelbegebiet. Sein besonderes Interesse galt der wissenschaftlichen Ornithologie und dem Elbebiber.

Von 1948 an war er elf Jahre Direktor des Dessauer Museums für Naturkunde und Vorgeschichte und wirkte seit 1955 über 25 Jahre als Kreisnaturschutzbeauftragter in der Elbe- und Muldestadt Dessau. Die Jahre mit dem Opa prägten. Hinsche ist seit vielen Jahren Mitglied des Ornithologischen Vereins Dessau und entdeckte bald die Naturfotografie. Seit 2006 ist er Mitglied der Gesellschaft deutscher Tierfotografen. (mz)