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In Dessau werden Erzieherinnen gesucht In Dessau werden Erzieherinnen gesucht: Personalsituation bei Dekita spitzt sich zu

Von Sylke Kaufhold 11.12.2014, 21:16
Der Dekita-Eigenbetrieb sucht zum zum 1. März 2015 acht Erzieherinnen.
Der Dekita-Eigenbetrieb sucht zum zum 1. März 2015 acht Erzieherinnen. DPA/Archiv Lizenz

Dessau-Roßlau - Den Dekita-Eigenbetrieb plagen Personalsorgen. Acht Erzieherinnen werden zum 1. März 2015 gesucht. Die Resonanz auf die entsprechende Stellenanzeigen blieben bisher jedoch verhalten. Bisher konnten die Stellen nicht besetzt werden. Die Personalsituation, so schätzt Betriebsleiterin Doreen Rach ein, werde sich in den nächsten Jahren „massiv zuspitzen“.

Das Jahr 2013 war im Eigenbetrieb geprägt von der Novellierung des Kinderförderungsgesetzes und der damit verbundenen Einführung des Ganztagsanspruches für alle Eltern. Mit Mehraufwendungen in Höhe von 665 000 Euro schlug dies in der Jahresbilanz zu Buche, wovon 460 000 Euro mehr für Personalkosten aufgebracht werden mussten. Diese Mehraufwendungen haben ihre Ursache in der Einführung des Ganztagsanspruchs, der Tarifanpassung und der Anhebung der Personalschlüssel im Krippen- und Kindergartenbereich. Außerdem wurden im vergangenen Jahr 16 Erzieherinnen neu eingestellt.

Die Essensversorgung für die 14 Einrichtungen des Dikta-Eigenbetriebes werden zum April 2015 neu ausgeschrieben. Der bisherige Versorger, die Sodexo GmbH aus Wolfen, hatte als Folge der Einführung des Mindestlohnes eine Preiserhöhung um 50 Cent angekündigt. Bisher zahlen Eltern für ein Mittagessen 2,18 Euro. Der jetzige Vertrag mit Sodexo läuft zum 31. März 2015 aus.

Dekita bietet derzeit in fünf Einrichtungen eine Ganztagsversorgung - Frühstück, Mittag, Vesper - an. Nach Plänen der Betriebsleitung soll diese auf andere Einrichtungen erweitert werden. Dies wird aber von der künftigen Preisgestaltung abhängig sein. Auch andere regionale Essensversorger haben zum 1. Januar eine Preiserhöhung angekündigt. Diskutiert und überdacht werden soll deshalb bei Dekita die Strategie der Essensversorgung insgesamt.

Allein die Anhebung des Personalschlüssels im Krippenbereich im neuen Kifög erfordert 24 Mitarbeiter mehr. Elf Mitarbeiterinnen werden im Verlauf des nächsten Jahres zusätzlich mit 63 in Rente gehen. Insgesamt drohe eine Überalterung der Belegschaft. Dieser versucht die Betriebsleitung mit gezielter Personalgewinnung, so in den einschlägigen Berufsfachschulen vor Ort, entgegenzuwirken. Auch wird Kinderpflegern oder Sozialassistenten Beschäftigung angeboten mit der Möglichkeit einer nebenberuflichen Erzieherinnenausbildung. Gerne würde der Dekita-Eigenbetrieb selbst ausbilden. Eine duale Berufsausbildung gibt es aber für Erzieherinnen derzeit nicht, Vorstöße beim Land blieben bisher ohne Resonanz. „Wir würden hier gerne modellhaft tätig werden und bleiben dran“, so Rach.

24-Stunden-Kita sowie Betreuung in Randzeiten

Der Auslastungsgrad der Einrichtungen des Eigenbetriebes lag 2013 bei durchschnittlich 101 Prozent und ist damit im Vergleich zu 2012 leicht gestiegen. In allen Betreuungsformen sind die Betreuungszeiten angestiegen. Nur noch 24 Prozent der Eltern nehmen einen Halbtagsplatz in Anspruch (2012: 35 Prozent). Ganz leicht gesunken ist 2013 die Auslastung in den Kinderkrippen. Um der insgesamt hohen Nachfrage Rechnung zu tragen, plant der Eigenbetrieb 2015 eine Erweiterung der Platzkapazität im Kindergarten- und Hortbereich in Kühnau, Siedlung und Ziebigk. Für ein bedarfsorientiertes Betreuungsangebot ist außerdem vorgesehen, eine 24-Stunden-Kita einzurichten sowie Betreuung in Randzeiten anzubieten. Ab Januar wird dafür die Kita Rasselbande von 6 bis 20.30 Uhr geöffnet.

Das Jahr 2013 hat der Eigenbetrieb Dekita mit einem Jahresgewinn in Höhe von 70 482 Euro abgeschlossen. Insgesamt bescheinigte die unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Dornbach & Partner Treuhand GmbH dem kommunalen Unternehmen „eine stabile Vermögenslage bei gesicherter Liquidität“, wie es der Wirtschaftsprüfer Jörg Balke dem Betriebsausschuss Dekita und dem Rechnungsprüfungsausschuss in deren gemeinsamer Sitzung am Dienstag erläuterte. Beide Ausschüsse stimmten somit der Entlastung der Betriebsleitung des Eigenbetriebes für 2013 zu. (mz)