Hüpfburg-Festival Hüpfburg-Festival: Mit Burgen auf Tournee

DESSAU/MZ - Rutschen, springen, klettern, das ist ab Donnerstag, 30. Mai, in Dessau auf dem Festplatz Am Kraftwerk möglich. Überall auf dem eingezäunten Gelände sind bunte Hüpfburgen aufgebaut. „Meine Schulkameraden sind schon neidisch auf mich“, ruft Leanik, die elfjährige Tochter der Schaustellerfamilie Köllner, vom hoch aufgeblasenen Wabbelberg in der Mitte der Anlage herunter. Sie durfte natürlich schon vor der offiziellen Eröffnung mit ihrem Bruder Luca ausgiebig die unterschiedlichen Attraktionen ausprobieren.
Stolz präsentieren Jana und William Köllner die für diese Saison extra neu angeschafften Geräte. Insgesamt sieben Hüpf-Anlagen sind aufgebaut worden, von einer turmhohen Rutsche über Hindernisparcours mit Kletterwand bis hin zu einer Dschungel-Erlebniswelt und Ritter-Hüpfburgen. Auf Sonnenliegen und unter einem großen Zelt kann man sich vom anstrengenden Springen ausruhen, etwas essen und trinken und sich wahrscheinlich auch vor einem gelegentlichen Schauer schützen.
Öffnungszeiten und Kontakt
Die Hüpfburg-Stadt ist von heute an bis zum Sonntag der kommenden Woche, 9. Juni, auf dem Festplatz am Kraftwerk an der Brauereibrücke aufgebaut.
Öffnungszeiten sind Donnerstag und Freitag von 14 Uhr bis 18 Uhr und am Sonnabend und Sonntag von 11 Uhr bis 18 Uhr. Montag, Dienstag und Mittwoch ist Ruhetag. Der Eintritt für den ganzen Tag kostet für Kinder sieben Euro und für Erwachsene drei Euro.
Weitere Informationen sind unter Telefon 034903/17 91 28 zu bekommen.
„Und bald kommen noch ein riesiges Piratenschiff, ein Stier zum Rodeo reiten und ein Krokodil dazu“, verrät William Köllner schon Zukunftspläne. Aber das sei abhängig davon, wie das Festival insgesamt angenommen werde.
Dessau ist die Premiere für die Hüpfburgen-Stadt. Nach einem gelungenen Probeaufritt in Berlin im letzten Jahr geht das in der Region verwurzelte Familienunternehmen nun das erste Mal mit eigener Ausrüstung auf Tournee. Die nächsten Stationen sind Köthen, Bernburg und in den Sommerferien dann auch Leipzig.
Dieses Reiseleben ist für Jana und William Köllner und ihre Kinder indes nicht neu. Jeden morgen werden die Kinder in die Schule nach Coswig gebracht. Und wenn der Weg zu weit ist, gehen sie vor Ort in eine Klasse.
„Vor neun Jahren hatten wir auch noch unseren eigenen Zirkus Harlekin“, erklärt der 41-Jährige Artist. Insgesamt zehn Zirkusse kämen aus der weit verzweigten Familie. Und Tiere haben sie zu Hause in Jeber-Bergfrieden auch noch. „Aber das Zirkusgeschäft lohnt sich leider nicht mehr.“ Daher legen die Köllners auch so viel Wert auf die Ausbildung ihrer Kinder. Sie sollen später einmal alle Möglichkeiten haben, ihren Beruf selbst zu wählen.
Jana Köllner ist gebürtige Dessauerin, in der Stadt aufgewachsen und hier zur Schule gegangen. Sie weiß deshalb, „das Dessauer Publikum ist für Schausteller und Zirkusse schwierig“. Woran das genau liege, wisse sie nicht. Aber in Baden-Württemberg wäre das zum Beispiel etwas ganz anderes. „Wir hoffen einfach, dass das Wetter mitspielt, die Leute uns sehen und vorbeikommen.“
Für das bunte Spektakel wurden schon die ganze Woche auf dem Festplatz an der Brauereibrücke Vorbereitungen getroffen. Dem schlechten Wetter zum Trotz. Denn laut Warnung des Deutschen Wetterdienstes wird es voraussichtlich auch bis zum Wochenende immer wieder unwetterartige, starke Regenfälle und Gewitter geben.
„Dauerhaft schlechtes Wetter wäre eine Katastrophe, da müssten wir schließen“, erklärt Jana Köllner. Aber auch wenn die Vorhersage für dieses Wochenende nicht so gut aussieht, hofft sie auf Sonnenschein in der nächsten Woche: „Bis zum 9. Juni bleiben wir noch hier.“ Bei einer kurzfristigen Wetteränderung könnte dann auch schnell reagiert werden, denn sie wohnt mit ihrem Mann William und den beiden Kindern in einem Wohnwagen auf dem Festivalgelände. Zur Freude der Kinder direkt auf dem Spielplatz. „Ich will Artist werden“, erzählt der neunjährige Luca und springt vom Luftkissenberg in die Tiefe.