1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Hochwasserschutz Elbe/Mulde: Hochwasserschutz Elbe/Mulde: Arbeiten sind auf einem guten Stand

Hochwasserschutz Elbe/Mulde Hochwasserschutz Elbe/Mulde: Arbeiten sind auf einem guten Stand

Von andreas hübner 15.09.2014, 06:46
Zwischenstopp an der Kühnauer Kirche.
Zwischenstopp an der Kühnauer Kirche. hübner Lizenz

dessau - Die hiesige Interessengemeinschaft Hochwasserschutz Elbe/Mulde (IG) hatte am Sonnabend nun schon zum zehnten Mal zu einer Radtour über Dessaus Deiche geladen. Trotz stetem Nieselregen füllte sich der Treffpunkt am Kornhaus immer mehr. Die Vorsitzende der IG, Christiane Nöthen, konnte schließlich gut zwei Dutzend Gäste begrüßen. „Der Hochwasserschutz ist sehr wichtig“, betonte sie einleitend, „das haben wir letztes Jahr wieder sehr gut sehen können.“ Die Jubiläumstour führte die Gäste zunächst über Kornhausdeich und Hakenwall, durch den Kühnauer Park und dann bis zum dortigen Schloss. Später über die Kühnauer Deiche bis hin zur Hubitzkellerschleuse und anschließend über die Akener Chaussee zum Mittagessen im Landgasthof „Zur Burg Reina“. Etwa vier Stunden war die kleine Fahrradkarawane unterwegs. Peter Noack vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft moderierte die Tour und stand den Interessierten Rede und Antwort.

Neuralgischer Punkt

„Man kann grundsätzlich sagen, dass Dessau aufgrund des Zusammenfließens von Mulde und Elbe ein neuralgischer Punkt ist“, sagte Nöthen. Dies bestätigte Noack sofort: „Etwa 60 Millionen Euro wurde seit 2002 in den Hochwasserschutz der Stadt investiert.“ Mit dem derzeitigen Entwicklungsstand zeigte er sich sehr zufrieden. Dessau sei seit 2002 einer der Schwerpunkte gewesen und alles werde zeitnah erledigt sein. „An der Jonitzer Mühle sind wir so gut wie fertig, das Schöpfwerk in Roßlau ist auch fast fertig“, nannte er Beispiele. Noack informierte außerdem, dass noch in diesem Monat auch die Bauarbeiten an der Hubitzkellerschleuse, welche erst 2013 als potenzieller Schwachpunkt entlarvt wurde, beginnen werden. „Mit Hilfe von Mitteln aus der Hochwasserschadensbeseitigung soll da jetzt auch ein Abschluss gefunden werden“, so Noack zur Mitteldeutschen Zeitung.

Auf einem guten Stand

Auch über die Deichrückverlegung im Bereich Törten-Möst und die damit einhergehende Veränderung der Infrastruktur informierte Noack die Gäste aus erster Hand. „Wenn all diese Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen sind, können wir sagen, dass wir in Dessau auf einem guten Stand sind“, so sein abschließendes Statement.

Komplettschutz bis 2020

Etwas eng wurde es für die Fahrradkolonne an der Kühnauer Kirche. „An dieser Stelle kann man sehr gut sehen, was seit 2002 alles passiert ist“, erläuterte Noack. Der Deich selbst wurde an dieser Stelle um etwa einen Meter erhöht und dann direkt an die Kirchwiese angeschlossen und dort aufgehöht. Eine sehr anspruchsvolle Stelle, da natürlich der Denkmalschutz eingehalten werden musste. „Damit ist Kühnau nun mit einem einheitlichen Schutzniveau versehen“, so Noack. Die Zielstellung ist es, bis 2020 einen Komplettschutz durch Din-gerechte Deiche herzustellen. „Ob das zu schaffen ist, werden wir sehen“, räumte er ein, „wir werden aber in jedem Falle auf einem guten Stand sein.“ (mz)