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Hilfe für "Tanjas Tieroase" Hilfe für "Tanjas Tieroase": Zwei Frauen aus Dessau und Aken bringen Spenden zu Tierschützern in Ungarn

Von Heidi Thiemann 10.11.2020, 15:55
Die Freude ist auf beiden Seiten groß: Nadine Paetsch wird umringt von jungen Hunden in „Tanjas Tieroase“.
Die Freude ist auf beiden Seiten groß: Nadine Paetsch wird umringt von jungen Hunden in „Tanjas Tieroase“. Paetsch

Dessau/Aken - „Es war einfach toll“, sagt Pauline Ziemer. Sie und ihre Freundin Nadine Paetsch waren erst vor wenigen Wochen in Ungarn mit einem Auto voller Spenden, die sie für „Tanjas Tieroase“ gesammelt hatten.

Und schon jetzt planen die beiden Frauen aus Dessau und Aken eine neue Hilfsaktion - noch vor Weihnachten. Denn Corona, haben sie festgestellt, macht die Lage für die Tierschützer im kleinen Ort Tabdi schwerer, als sie ohnehin ist.

Die Freundinnen Pauline und Nadine kennen sich aus dem Dessauer Gesundheitsclub „Aktivital“. „Weil ich gerne etwas Sinnvolles bewegen wollte nach dem Abi“, wie Pauline Ziemer erzählt, kamen sie auf Vorschlag von Nadine Paetsch auf die Idee, „Tanjas Tieroase“ zu helfen.

Die Fahrt nach Ungarn war am Ende hektischer als geplant

Dort war Nadine bereits zuvor schon. Sie kennt Tanja und Marco Lange, ein Ehepaar aus Deutschland, das mit seinem kleinen Sohn Benjamin dort lebt und sich um die Fellnasen in der Tierauffangstation kümmert. Umsorgt werde Straßenhunde, Fund- und Notfalltiere: neben Hunden auch Katzen. Die Tiere, für die ein neues Zuhause gesucht wird, kommen längst nicht nur aus Ungarn, auch aus Deutschland, Österreich oder Rumänien.

Nachdem die Mitteldeutschen Zeitung im Sommer über das Vorhaben der beiden Frauen berichtete, erzählt Pauline Ziemer begeistert, „haben ganz viele Leser gespendet“. Und so war im Bus, den das Autohaus Heise gesponsert hatte, auch kein Platz frei geblieben.

Allerdings war die Fahrt nach Ungarn hektischer als geplant. Anfang September wollten sie starten, doch Ungarn kündigte an, zum 1. September die Grenzen dicht zu machen. So wurde umgeplant und Tabdi bereits Ende August angesteuert, wo nicht nur die Hilfsgüter sehnsüchtig erwartet wurden, sondern auch die tatkräftige Hilfe der jungen Frauen.

Rund 100 Hunde leben in der Tierauffangstation in Ungarn

Zehn Tage waren die Beide dort. „Wir haben auf einem der beiden Höfe, die Tanja und Marco bewirtschaften, gewohnt. Hier haben wir uns um die Hunde gekümmert, sauber gemacht, den Tieren Streicheleinheiten gegeben. Und Nadine hat auch viele Fotos von den Tieren gemacht, denn sie sollen vermittelt werden“, erzählt Pauline Ziemer.

Auch Unkraut und Akazien wurde mit ihrer beider Hilfe zu Leibe gerückt, berichtet Nadine Paetsch, „weil mehr Platz gebraucht wird für neue Gehege“.

Rund 100 Hunde leben in der Tierauffangstation, hinzu kommen vier Schweine, Hühner, ein Schaf, ein Pony, das inzwischen Nachwuchs bekommen hat, und auch 25 Katzen. Das Pony, schildert Pauline Ziemer, war auf einer Müllhalde ohne Futter und Wasser angekettet. Die Tierschützer hatten einen Hinweis erhalten.

Futter- und andere Spenden könnten wieder im Aktivital abgegeben werden

Alle Tiere zu versorgen, ist derzeit besonders schwierig. „Futter wird megadringend gebraucht“, erklärt Nadine Paetsch, dass aufgrund der Corona-Pandemie nur Futter in haushaltsüblichen Mengen in Ungarn gekauft werden darf. Das reiche nicht. Außerdem dürften die Tierschützer auch ihren Ort nicht verlassen, um woanders einzukaufen. Seit 4. November kontrolliere die Polizei die Stadtgrenzen.

Futterspenden aus Deutschland nach Ungarn zu schicken, ist daher die Idee der Freundinnen. Bei Speditionen haben sie angefragt und hoffen auf finanzielles Entgegenkommen. Sie möchten der Tierauffangstation unbedingt ein weiteres Mal in diesem Jahr helfen.

Futter- und andere Spenden könnten wieder im Aktivital abgegeben werden. Auch wenn dort zur Zeit nicht trainiert werden kann, sei jemand da. Außerdem kann telefonisch Kontakt mit Nadine Paetsch aufgenommen werden. (mz)

Kontakt Nadine Paetsch: Telefon 0177/8872749

Die Freundinnen unterwegs
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