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Handball Handball: Start für die Mission Wiederaufstieg

Von STEFFEN BRACHERT 01.09.2011, 18:56

DESSAU-ROSSLAU/MZ. - Das letzte Spiel im Dessauer Trikot? Jens Große schüttelt den Kopf. "Da müsste ich jetzt länger drüber nachdenken. Das wird Mitte der 90er Jahre gewesen sein." Falsch lag der ehemalige Rückraumspieler des Dessauer HV nicht. Als 24-Jähriger wechselte Jens Große im Jahr 1996 nach Staßfurt, spielte in Delitzsch, Wittenberg und Köthen, wurde bei der HG 85 Trainer und hat den LVB Leipzig nun in die dritte Liga geführt. Sonnabend wird es ernst.

2,3 Kilometer liegen zwischen Ende und Anfang: In der Leipziger Ernst-Grube-Halle verspielt der Dessau-Roßlauer HV am 25. Mai die Zweite Bundesliga. In der Leipziger Turnhalle in der Brüderstraße startet die Mannschaft nun dreieinhalb Monate später die Mission Wiederaufstieg. Am ersten Spieltag der neuen dritten Liga, am Sonnabend, 19.30 Uhr, müssen die Spieler von Trainer Georgi Swiridenko beim Aufsteiger Leipzig antreten.

"Da sind schon noch Emotionen dabei", gibt der inzwischen 39-jährige Jens Große zu. Mit Marko Rösike, Thomas Vollert, Volker Preißner, Tomasz Lebiedzinski, Guido Peter, Marko Bergelt und Dirk Klein spielte der heutige Leipziger Trainer einst in Dessau zusammen. "Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Marko und Thomas." Rösike ist inzwischen Sportlicher Leiter des Dessau-Roßlauer HV. Vollert ist Mannschaftsbetreuer. "Das wird schon etwas Besonderes."

Vor zwei Jahren hat der LVB Leipzig schon einmal ein Gastspiel in der dritten Liga gegeben. Es war die Saison, als man Zehnter werden musste, um nach der Reduzierung der Staffeln die Klasse halten zu können. "Wir sind guter Zwölfter geworden", sagte Jens Große. "In einer normalen Saison wären wir sicher drin geblieben."

Die Rückkehr ist gelungen. Die Sommerpause haben die Leipziger genutzt, den Kader zu ergänzen. Mit Tommi Sillanpäe (EHV Aue) und Oliver Wendlandt (HSV Insel Usedom) kamen zwei zweitliga-erfahrene und abwehrstarke Spieler in die Messestadt. Marcus Leuendorf und Sebastian Schulz wechselten innerhalb Leipzigs die Vereine. Mit Patrick Baum, Clemens Uhlig und Franz Flemming rückten drei Spieler der Leipzig-Delitzscher Handball-Akademie auf. "Ich bin zufrieden mit meinem Kader", sagt Jens Große. "Wir haben eine richtig starke Vorbereitung gespielt." Was diese wert ist, wird sich am Sonnabend zeigen. "Wir haben ein schweres Auftaktprogramm". Dessau-Roßlau, Aschersleben, Aue. Drei Zweitliga-Absteiger. "Wir wollen aus den ersten drei Spielen zwei Punkte holen."

Auf Dessau-Roßlau hat Große sein Team intensiv vorbereitet. "Der Stammsechser ist stark", ist der Leipziger beeindruckt. "Dahinter kommt aber nicht mehr ganz so viel." Sein Rezept für den Sonnabend heißt Tempo: "Wir brauchen einfache Kontertore. Im Positionsangriff wird es schwer gegen die Dessau-Roßlauer 6-0-Abwehr."

Diese Erkenntnis freut Dessau-Roßlaus Trainer Georgi Swiridenko, der in der Vorbereitung viel wert auf ein verbessertes Defensivverhalten seiner Mannschaft gelegt hat. Mit beachtlichem Erfolg: Im Pokal wurde Altenholz bei 18 Toren gehalten.

Swiridenkos Respekt vor dem LVB ist spürbar. "Das ist kein normaler Aufsteiger", warnt der Trainer vor einer spielstarken Mannschaft, die oft den Pass zum Kreis sucht. Doch Dessau-Roßlau ist auch kein normaler Drittligist.

Personell ist die Lage schwierig. Armands Uscins hat die ganze Woche nur individuell trainiert. "Seine Verletzung macht mir weiter Sorgen", sagte Swiridenko. Martin Pratersch hat zwar signalisiert, in Leipzig dabei sein zu wollen. Doch auch hier ist der Trainer noch zurückhaltend. Swiridenko hofft auf seine Stammsieben, die gegen Altenholz stark gespielt hat. Dass der LVB sein Team müde laufen will, hat der Trainer vernommen. "Unser Ziel ist, dass wir dort das Tempo bestimmen."