Handball Handball: Die Latte liegt in der Sachsen-Anhalt Liga höher

Dessau/MZ - Schon verhältnismäßig zeitig, sogar zwei Tage vor dem Drittligateam, versammelte Steffen Tiede, Coach der Reserve des Dessau-Roßlauer HV, Anfang Juli seine Schützlinge zum ersten Training für die am 13. September beginnende neue Meisterschaftssaison. Der Grund lag auf der Hand: „Da die Urlaubsplanungen meiner Spieler durchaus unterschiedlich ausfallen, wollte ich allen Akteuren ausreichend Gelegenheit für eine gute Saisonvorbereitung anbieten“, so Tiede, der im Vergleich zur vergangenen Spielzeit keine Abgänge, aber sechs – zum Teil spektakuläre – Zugänge vermelden kann.
Sprecher ragt heraus
Da ragt natürlich Andreas Sprecher heraus, der nach seinem Abschied aus der ersten Mannschaft im Rahmen des „Abtrainierens“ und seines Fitness-Erhalts punktuell im Team mitwirken wird. Mit den Brüdern Denny und Phillip Winkel kehren zudem zwei Dessauer Eigengewächse in den Verein zurück. Denny, der Ältere von beiden, spielte zuletzt bei der HSG Wolfen 2000 und gehörte dort zu den drei besten Torjägern der Sachsen-Anhalt-Liga 2013/14. Phillip, der vor seiner Knieverletzung für die SG Abus Dessau auflief, brennt darauf, sein Talent zwei Spielklassen höher einzubringen.
Mit den noch für die neu gebildete A-Jugend des Vereins spielberechtigten Torhüter Fritz Alisch - dem Bruder von Chris Alisch aus dem Drittliga-Team - und Linkshänder Lukas Goldmann wechselten zwei hoffnungsvolle Talente von der SG Kühnau in die Anhalt-Arena. Vervollständigt wird das Sextett durch Falko Müller, der berufsbedingt aus der ersten DRHV-Vertretung ausgeschieden ist.
In einem Vorbereitungsspiel gegen den Jessener SV 53 (Verbandsliga Süd) waren bis auf die verletzten Alexander Schenke und Lukas Knape alle an Bord und ließen den Gästen beim 32:23 (18:8) keine Chance.
Mit den bevorstehenden Aufgaben hat sich Tiede schon eingehend beschäftigt. „Ich erwarte die Liga in etwa so stark wie vergangene Saison, allerdings mit einigen Verschiebungen. Double-Gewinner Langenweddingen hat einen enormen Aderlass zu verkraften und wird die erdrückende Dominanz der letzten Spielzeit nicht wiederholen können.“
Die beiden Aufsteiger Gommern und Kühnau hält Tiede für stark genug, „um nicht als „Fahrstuhlmannschaft die Liga wieder zu verlassen.“
Start gegen Kühnau
Durch ein Freilos in der ersten Runde des Landespokalwettbewerbs wird der scharfe Start der DRHV-Reserve erst am 13. September in der Anhalt-Arena vollzogen. Dann jedoch sofort mit dem sicherlich interessantesten Spiel der Saison: Das Stadtderby gegen die SG Kühnau. Der Aufsteiger und die DRHV-Reserve agieren 2014/15 in einer Spielklasse - das dürfte das Interesse an beiden Mannschaften ansteigen lassen.
Mit den zahlreichen Neuzugängen und der sich damit endlich abzeichnenden Entspannung an der Personalfront steigen natürlich auch die Ambitionen. „Meine Jungs werden gut vorbereitet sein und ich hoffe natürlich auf die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit im Verein mit allen spielberechtigten Talenten“, sagt Steffen Tiede. „Zielstellung ist eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte“, legt der Übungsleiter einen anspruchsvollen Maßstab an. Daran wird man sich messen lassen müssen.