1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Handball-3.Liga: Handball-3.Liga: Ohne Chance im Derby

Handball-3.Liga Handball-3.Liga: Ohne Chance im Derby

Von steffen brachert 06.12.2013, 21:43
Kein Durchkommen: Bernburgs Andreas Steinbrink stoppt Dessau-Roßlaus Torjäger Robert Lux.
Kein Durchkommen: Bernburgs Andreas Steinbrink stoppt Dessau-Roßlaus Torjäger Robert Lux. Thomas TOBIS Lizenz

bernburg/MZ - Am Ende kam, was kommen musste. Vorn vertändelte Martin Danowski den Ball. Artur Gawlik, Bernburgs Schlussmann, reagierte am schnellsten - und schickte den „alten Mann“ auf einen Konter. Armands Uscins, im Sommer vom Dessau-Roßlauer HV verabschiedet und Anfang Oktober 40 geworden, zeigte keine Nerven und traf gegen seine ehemaligen Teamkollegen zum 30:23. Im Anhalt-Derby war das die Höchststrafe - und die Entscheidung.

Handball-Drittligist Dessau-Roßlauer HV wartet nun schon seit sieben Spielen auf ein doppeltes Erfolgserlebnis: In der Bernburger Bruno-Hinz-Halle verloren die Schützlinge von Trainer Sven Liesegang gestern Abend die Mutter aller Derbys mit 25:31. Die Partie hatte zwei Knackpunkte. Den ersten gab es schon nach 15 Minuten. Sebastian Donath griff Bernburgs Tatsuya Ogano in den Wurfarm - und sah glatt Rot. Ohne die erkrankten Luka Krajnc und Chris Alisch angetreten, war Trainer Liesegang erneut zum Improvisieren gezwungen. Martin Danowski rückte von Linksaußen an den Kreis. Daniel Schmidt musste auf der ungewohnten Außenbahn aushelfen. Überzeugen konnte keiner.

Der zweite Knackpunkt im Derby lag in der 50. Minute. Gerade hatte Lukas Krug auf 21:25 verkürzt, als erst Arseniy Buschmann und dann auch noch Kilian Kraft eine Zeitstrafe kassierte. Doch Dessau-Roßlau wusste mit der Überzahl nichts anzufangen. Vier torlose Minuten folgten. Als Robert Lux das 22. Tor für Dessau-Roßlau erzielte, hatte Bernburg 28 auf der Habenseite.

„Bernburg hatte das Selbstvertrauen, das meiner Mannschaft gefehlt hat“, sagte ein enttäuschter Sven Liesegang. Gegen Dessau-Roßlau gelang Bernburg der achte Sieg in Serie. „Bei uns war die Verunsicherung der vergangenen Wochen spürbar“, musste Liesegang zugeben. „Die rote Karte war dann auch nicht gerade förderlich. Die Niederlage geht auch in der Höhe in Ordnung.“ Bernburgs Coach Christian Pöhler bestätigte das. „Das Spiel ist von Beginn an gut für uns gelaufen“, freute sich Pöhler. „Wir hätten zur Pause schon klarer führen müssen.“ 15:11 stand es, als die Seiten gewechselt wurden.

Zwei Vorteile hatte Bernburg: Der Gastgeber hatten die besser besetzte Bank. Spieler wie Arseniy Buschmann (4) und Tatsuya Ogano (3) kamen, setzten Akzente und machten wett, dass Steffen Cieszynski diesmal „nur“ auf 5/2 Tore kam. Dessau-Roßlaus Sven Liesegang hatte diese Möglichkeiten nicht. Und dann hatte Bernburg auch noch ein Plus auf der Torwart-Position. Artur Gawlik kam am Ende auf 15 Paraden, Andreas Sprecher und Christian Hoffmann zusammen auf sechs.

„Im Positionsspiel waren wir nicht schlechter“, sagte Dessau-Roßlaus Robert Lux. Der Unterschied im Derby waren die Konter. Bernburg schloss sechs Schnellangriffe erfolgreich ab, Dessau-Roßlau lief keinen einzigen Konter. „Wir haben Bernburgs Tempo-Spiel nicht in den Griff bekommen“, musste auch Liesegang zugeben. Der Blick von Torjäger und Trainer ging trotzdem nach vorn: Zwei Heimspiele, gegen Kirchzell und Münden, hat Dessau-Roßlau in diesem Jahr noch auszutragen. „Da brauchen wir vier Punkte“, sagte Lux. Sonst droht ein bitterer Jahreswechsel.

Dessau-Roßlauer HV: Sprecher, Hoffmann - Pavlicek 4, Schöne 3/3, Müller, Donath 1, Lux 5, Krug 6, Schmidt 1, Hüls 3, Danowski 2, Holtz

Sven Liesegang redet auf Marco Hüls ein.
Sven Liesegang redet auf Marco Hüls ein.
TOBIS Lizenz