1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Handball-2. Bundesliga: Handball-2. Bundesliga: Torjäger im Doppelpack

Handball-2. Bundesliga Handball-2. Bundesliga: Torjäger im Doppelpack

31.01.2002, 19:10

Dessau/MZ. - Bis zum 21:21 war die Partie offen, bangten 1 200 Emsdettener Fans um ihre Mannschaft. Dessau präsentierte sich in guter Form, allen voran die rechte Angriffsseite, auf der Carsten Kommoß (10/5) und Volker Preißner (8) die Kunstpause gegen Varel vergessen machten. In der Schlussphase aber kam vieles zusammen. "Ohne Glück", ahnte Klein, "geht das dann schief."

Doch Dessau blickt erhobenen Hauptes zurück auf die letzten drei Auswärtspartien in Fredenbeck, Varel und Emsdetten. "Wir waren gegen ausgesprochen heimstarke Mannschaften immer dran", sagte Klein. "Und diese Gewissheit tut der Mannschaft gut. Die Jungs wissen, dass sie es können." Und schon am Sonntag muss der Dessauer HV dies erneut beweisen: Um 17.30 Uhr - wegen des Victoria-Cups eine Stunde später als normal - wird der Stralsunder HV in der Sporthalle des Berufsschulzentrums erwartet.

Stralsund war vor dieser Saison für viele Experten ein Geheimtipp. Die gute Mannschaft um den ungarischen Torjäger Christian Szepkis, den ehemaligen Dessauer Karsten Ganschow und den jugoslawischen Spielmacher Danijel Grgic wurde noch einmal hochkarätig verstärkt: mit dem Franzosen Yannick Reverdy, dem Isländer Haraldur Thorvardarson und dem Hamelner Kreisläufer Stefan Strauch. Trotzdem aber ist der Stralsunder HV auch diese Saison nur Mittelmaß: Zum einen ist das mit einer Vielzahl an Verletzten zu begründen, zum anderen aber bekam die Mannschaft von der Ostseeküste auch in dieser Saison nicht ihre Auswärtsschwäche in den Griff. 8:14 Punkte in fremden Hallen sind bislang zu wenig, um den eigenen, hohen Ansprüchen zu genügen.

Doch Stralsund ist trotzdem nicht zu unterschätzen: Szepkis und Grgic liegen in der Torschützenliste der Liga mit 137 und 132 Toren auf dem zweiten und dritten Rang. Am Mittwoch wurde in einem Testspiel Erstligist Bad Schwartau mit 31:28 besiegt. "Auf dem Papier sind die stärker besetzt als wir", warnt Dessaus Trainer Dirk Klein vor überzogenen Erwartungen. "Wir müssen vor allem Grgic in den Griff bekommen." Das ist eine Aufgabe, der sich wohl Dessaus Kapitän Karsten Schulze stellen wird.

Doch Dessau hat natürlich Selbstbewusstsein. "Gegen Stralsund haben wir in eigener Halle immer gut ausgesehen", erinnert Klein und hofft: "Wenn wir von Beginn an aggressiv in das Spiel gehen, dann lässt sich Stralsund vielleicht beeindrucken." Versucht werden soll dies nahezu in Bestbesetzung: Einzig Jens Werner muss mit Achillessehnenbeschwerden weiter zusehen. Was mit Stefan Schöne ist, wird sich am Spieltag entscheiden: "Seine leichte Oberschenkelverletzung hat ihn in Emsdetten doch gehandicapt", musste Klein beobachten. "Ich hoffe, dass dies bis Sonntag überstanden ist." Gleiches gilt für Ralf Stojan, der in Emsdetten auf die Schulter gefallen ist. "Hier warte ich noch ab, was die Untersuchung beim Arzt gebracht hat."