Griechisches Essen für guten Zweck
Schortwitz/MZ. - Schlimme Schicksale
Irina Gerono, die Gastgeberin, hat an diesem Abend unzählige Fragen zu beantworten: über die heimtückische Krankheit, die man kurz mit "MS" abkürzt und die in jüngster Zeit immer mehr junge Menschen befällt, über die Schicksale jener, die zur ihr in die hallesche Beratungsstelle kommen und über den Stand der medizinischen Forschung. "Für viele bricht mit dieser Diagnose eine Welt zusammen", weiß sie. "Manchmal fallen Familien auseinander, Freunde ziehen sich zurück und der Kranke verliert seinen Job."
Ein besonderer Abend
Das, was die Schortewitzerin ihren Gästen erzählt, bestärkt alle am Tisch noch einmal darin, dass sie sich richtig entschieden haben, als sie die Einladung zu diesem ungewöhnlichen Abendessen am Samstag angenommen haben. "MS Global Dinner Party 2005" ist diese deutschlandweite Aktion überschrieben, die am 26. Februar unzählige Menschen - so wie hier in Schortewitz - zusammen an einen Tisch geführt hat. Gastgeber wie Irina Gerona haben Freunde, Bekannte oder Verwandte zu einem Abendessen eingeladen. An diesem besonderen Abend haben sie ihre Gäste gebeten, statt der üblichen Gastgeschenke wie Wein oder Blumen eine individuelle Geldspende mitzubringen, die vor allem der MS-Forschung zugute kommen soll. Ein Drittel des Geldes können die Landesverbände für ihre Arbeit verwenden.
Zu den Gästen von Irina Gerono, die seit drei Jahren Geschäftsführerin des Landesverbandes DMSG mit Sitz in Halle ist, gehören an diesem Abend ihre Freundin Cornelia Thiele mit Ehemann Jürgen aus Bitterfeld, die befreundete Familie Christine und Jürgen Kowalzik aus Görzig sowie Bekannte aus dem politischen Raum, der CDU-Landtagsabgeordnete Werner Sobetzko mit seiner Frau Christa sowie Marita und Ernst Pecher. Sie wurden von Familie Gerono zu einem vorwiegend griechischen Menü eingeladen, bestehend aus eine Gyros-Suppe, gefüllten Tomaten, Hackbraten mit Schafskäse, Fladenbrot und diversen Salaten, dazu die entsprechenden Weine.
Die Zubereitung des Essen ist eine echte Teamarbeit gewesen, erfahren die Gäste. Während Sohn Peter (21) gemeinsam mit der Mutter die Einkäufe erledigte, halfen Ehemann Herbert und Tochter Anne (24) in der Küche. "Jeder hat das gemacht, was er am besten kann und es hat prima geklappt", lobt Irina Gerono den Einsatz der ganzen Familie. Und Sohn Peter sagt von seiner Mutter, deren soziales Engagement er sehr bewundert: "Ich habe eine tolle Mutti".
Den Gästen hat es im Hause Gerono offenbar bestens geschmeckt. Genau 300 Euro sind an diesem Abend für den guten Zweck zusammen gekommen. Und darüber strahlt vor allem Irina Gerono, der die Arbeit mit MS-Kranken ungeheuer wichtig ist, seit sie vor vielen Jahren in der Familie ihre Mannes das erste Mal mit der Krankheit konfrontiert wurde. Bevor sie Geschäftsführerin wurde, leitete sie die Köthener Selbsthilfegruppe.