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Wiedereröffnung der Anhaltischen Gemäldegalerie Genuss der Alten Meister in Dessau für 8,50 Euro möglich - Kostenfreier Mittwoch soll kommen

19.04.2021, 10:50

Dessau - Die Anhaltische Gemäldegalerie steht kurz vor der Wiedereröffnung. Nach fast zehnjähriger Schließung ist der Besuch jetzt zum Greifen nahe. Zum Internationalen Museumstag am 16. Mai werden sich die Pforten des bedeutendsten Kunstmuseums für Alte Meister in Sachsen-Anhalt öffnen.

Mit der Galerie vor 2012, als die umfangreichen Sanierungsarbeiten begannen, ist die Einrichtung heute nicht mehr vergleichbar. „Es ist ein überregional ausstrahlendes Kunstmuseum mit einer modernen zeitgemäßen Präsentation und entsprechenden Angeboten“, sagt Galeriedirektor Rubens Rebmann. „Das rechtfertigt die Erhöhung der Eintrittspreise.“ Rebmann hebt hervor, dass man bei der Preisgestaltung das Augenmerk darauf gelegt habe, keine allzu hohe Schwelle zu schaffen.

Besonders für die Dessau-Roßlauer gibt es deshalb gesonderte Angebote, die Anreiz sein sollen, die bedeutende Galerie ihrer Heimatstadt regelmäßig zu besuchen. Mit dem Abendticket für vier Euro - der normale Eintrittspreis liegt bei 8,50 Euro - dürfte dies gelingen. Wie Rebmann erklärt, gilt dies ab 17 Uhr, also in der letzten Stunde der Öffnung. Die Anhaltische Gemäldegalerie wird außer Dienstags täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet haben. Und damit eine Stunde länger als vor der Sanierung.

„Mit diesem Abendtarif wollen wir den Bürgern Dessau-Roßlaus die Möglichkeit für einen Museumsbesuch nach der Arbeit geben“, so Rebmann. Er empfiehlt den Einheimischen auch den Kauf der günstigen Jahreskarte. Deren Preis werde sich bereits nach einem dreimaligen Besuch amortisiert haben. Das geplante abwechslungsreiche Sonderausstellungsprogramm im Schloss soll unter anderem Anreiz für mehrfache Besuche sein. Grundsätzlich ist im Eintritt zur Galerie auch der Eintritt in die städtischen Sonderausstellungen in der Orangerie und im Fremdenhaus enthalten.

Die Einrichtung eines eintrittsfreien Mittwochs für die Dauerausstellung basiert auf dem im Dezember beschlossenen Arbeitsprogramm Kultur 2020-2030, ist also politischer Wille des Stadtrates.

110.000 Euro sollen aus den Eintrittsgeldern von - prognostizierten - 25.000 Besuchern im Jahr eingenommen werden. Die finanziellen Aufwendungen für den Betrieb der Anhaltischen Gemäldegalerie betragen im Jahr 1,12 Millionen Euro. Würde man diese vollständig auf die Besucherzahl umlegen, würde ein Einzelticket fast 45 Euro kosten. Das sei weder realistisch zu erzielen noch kulturpolitisch gewollt, heißt es im Beschlussentwurf. Dieser findet Mittwoch im Stadtrat seine finale Entscheidung. Der Kulturausschuss befürwortete ihn am Mittwoch einstimmig. (MZ/Sylke Kaufhold)