Corona-Hilfsprogramm für Tierheim Genau zur richtigen Zeit - Tierheim Dessau bekommt ersten Scheck und freut sich über 7.500 Euro

Dessau/MZ - „Diesmal weiß ich genau, worüber ich spreche.“ Die launige Runde im Gras vor dem Dessauer Tierheim Am Friedrichsgarten lacht am Montagnachmittag mit der Sonne um die Wette. Ja, die Übergabe von symbolischen Schecks mit Zuwendungen an Vereine und Initiativen gehört zur Arbeitsplatzbeschreibung für den Parlamentarischen Staatssekretär eines Bundesministeriums.
Und Florian Pronold war so schon mehrfach für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit deutschlandweit unterwegs. Die Ausschüttung der Mittel aus dem Corona-Hilfsprogramm für Tierheime nun führte Pronold gemeinsam mit dem Präsidenten des Umweltbundesamtes Dirk Messner zu der Einrichtung am Dessauer Muldeufer.
„Vor einem Jahr haben wir aus einem Berliner Tierheim eine junge Hauskatze zu uns geholt. Seitdem sind wir willige Diener von ,Silly’, die als neugierige und eigenständige Freigängerin etwas Arbeit macht, für uns aber immer wieder zum Quell der Freude wird. Mir ist jetzt die Bedeutung der Arbeit von Tierheimen viel klarer: Sie helfen, dass unsere Gesellschaft wärmer und schöner wird und sie kümmern sich auch um die Schwächsten.“
Bundestag hatte im Dezember 2020 fünf Millionen Euro für die 520 Tierschutzverein im Land freigegeben
Insgesamt fünf Millionen Euro hatte der Bundestag im Dezember 2020 freigegeben, um die von der Pandemie arg gebeutelten etwa 520 Tierschutzvereine im Land zu unterstützen, die Träger von Tierheimen sind. Dabei handelt es sich um Einmalzahlungen von je 7.500 Euro, um finanzielle Ausfälle und Mehrausgaben während der über ein Jahr anhaltenden Corona-Pandemie abzufedern.

In vielen Fällen sind Spenden weggefallen und konnten Vereinsaktivitäten nicht durchgeführt werden, mit denen normalerweise Spenden gewonnen werden. Auch die fehlenden Vermittlungsmöglichkeiten für Tiere und der dadurch erhöhte Betreuungsbedarf während des Lockdowns sind für viele Vereine schwer zu bewältigen.
Ministerin Svenja Schulze (SPD) nun besucht am Montag ein Tierheim ihres Heimatlandes Nordrhein-Westfalen. Parteifreund Pronold übergibt gemeinsam mit Uba-Chef Messner die Corona-Hilfen in Dessau. „Dass mit dem Tierheim Dessau einer Einrichtung an unserem Hauptdienstsitz in Dessau-Roßlau die Förderung zugute kommt, freut uns natürlich ganz besonders“, so Messner. Die Freude teilten vor Ort weiterhin Uba-Zentralbereichsleiter Wolfgang Scheremet, die Grüne Bundestagsabgeordnete Steffi Lemke und für die Stadt Dessau-Roßlau der Beigeordnete für Gesundheit und Soziales Jens Krause sowie Amtstierarzt Frank Lange.
Im Tierheim Dessau sind coronabedingt die Einnahmen deutlich eingebrochen
Für den Tierschutzverein Dessau & Umgebung als Träger des Tierheims kommt das Geld „genau im richtigen Moment“, wie es Vorstandsvorsitzender Andreas Lamm nennt. Die Stadt habe die vereinbarten Zuschüsse zuverlässig gezahlt, aber die Einnahmen brachen coronabedingt deutlich ein. Im Schnitt liegt das Jahresbudget der Einrichtung mit acht Mitarbeitern bei etwa 150.000 Euro. Einen ersten Lichtblick verheißt Lamm dennoch: Der bisher verschobene „Tag des Tierheims“ soll in diesem Jahr noch stattfinden, wenn sich die pandemische Situation weiter entspannt, möglicherweise im Herbst.
Nun kann Vereins-Schatzmeisterin Karin Richter viel entspannter arbeiten. Die Dessauerin unterstützt die Arbeit im Tierheim seit 25 Jahren, seit 1996.