77 Jahre nach Bombardierung von Dessau Gegen möglichen rechten Aufmarsch - Aktionstag für Demokratie in der Dessauer Innenstadt
Netzwerk setzt mit vielen ProgrammpunktenZeichen.

Dessau/MZ/Sal - Das Netzwerk Gelebte Demokratie Dessau-Roßlau veranstalt am Samstagnachmittag im gesamten Innenstadtbereich einen Aktionstag unter dem Motto „Demokratie gemeinsam gestalten!“.
Anlass ist noch einmal die Zerstörung Dessaus vor 77 Jahren am Ende des Zweiten Weltkriegs. Das Wochenende nach dem Jahrestag am 7. März haben in der Vergangenheit oft Rechtsextreme für Kundgebungen genutzt. Hiergegen stemmt sich seit langem das Netzwerk Gelebte Demokratie gemeinsam mit der Stiftung Bauhaus. Auch diesmal ist es erklärtes Ziel, „den öffentlichen Raum nicht menschen- und demokratiefeindlichen Kräften zu überlassen“, erklärt Koordinator Steffen Andersch in der Ankündigung.
Bislang ist noch nicht bekannt, ob Neonazis eine eigene Kundgebung oder Demonstration am Samstag angekündigt haben. Bis Freitagmachmittag lag keine Anmeldung vor.
Die traditionelle Menschenkette wird es auch diesmal coronabedingt nicht geben. Dafür beginne ab 12 Uhr ein vielfältiges Programm an insgesamt sieben zentralen Orten in der Dessauer Innenstadt, so Andersch. Im Bauhaus Museum kann eine Sonderführung durch die Dauerausstellung zum Thema Bauhaus-Moderne und Nationalsozialismus besucht werden. Am Liboriusgymnasium gibt es laut Ankündigung unter anderem Workshops zu rechten Stammtischparolen. Auf dem Schloßplatz lädt das Landesnetwerk der Migrantenorganisationen zur Aktion „Ge_Denk_Mal“ ein.
Auf dem Schulhof des Gymnasium Philanthropinum werden Plakate zum Thema Demokratie präsentiert und am OdF-Denkmal Richtung Stadtpark bietet der Stadtverband der Partei Die Linke Lieder und Chansons aus der Feder demokratisch und politisch denkender Künstler dar. Vor dem Anhaltischen Theater tragen Teile des Opernchors und des Orchesters die Europahymne „Ode an die Freude“ vor und zitieren aus der UN-Menschenrechtscharta. Das Café Schillig informiert über integrative und engagierte Vereine und Projekte in der Stadt.
In der Marienkirche findet außerdem ab 14 Uhr ein Konzert „Gegen Ausgrenzung und Rassismus“ mit der Band „Triple Trouble“ statt. Dort wird der auch der Stadtratsvorsitzende Frank Rumpf (CDU) ein Statement abgeben. In der Marienkirche präsentiert sich auch das Projekt „Engagierte Stadt“, zu dem es eine moderierte „Talkrunde“ geben wird.
Ab 15 Uhr beginnt überdies auf dem Lidiceplatz ein Programm der Initiative „Dessau-Nord Gedenkt“ samt Fahrradkreisel in der Ringstraße.