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"Gefragt - Gejagt" "Gefragt - Gejagt": Stefan Kiontke aus Dessau gewinnt über 10.000 Euro in ARD-Quizshow

10.02.2017, 12:23
Stefan Kiontke (links) und Alexander Bommes beim Ratespiel.
Stefan Kiontke (links) und Alexander Bommes beim Ratespiel. ARD

Hamburg/Dessau - 3.500 Euro oder 35.000 Euro? Zocker oder nicht zocken? Stefan Kiontke zögerte kurz und blickte ins Publikum. „Wir hatten eigentlich ausgemacht, dass ich vorsichtig bin.“ Doch Tochter Leonie-Sophie reckte auf der Zuschauerbank den Daumen noch oben - und Kiontke zockte. Mit Erfolg.

Der 52-jährige Schlosser aus Kochstedt hat diese Woche in der ARD-Ratesendung „Gefragt - Gejagt“ groß abgeräumt - und am Ende mit seinem Team 41.000 Euro gewonnen.  Was er mit seinem Anteil von 10.250 Euro macht? „Ich hatte schon immer den Traum, meine Verwandten in Kanada zu besuchen“, sagt Kiontke. „Nun kann ich mir diesen Traum auch selbst erfüllen.“

Erster Lotto-Gewinn schon zu DDR-Zeiten

Kiontke ist ein Rateprofi - und ein echter  Glückspilz. Seine Geschichte ist schon beeindruckend: 1988 gewann der Dessauer 14.000 DDR-Mark im Lotto. 1996 war Kiontke das erste Mal im Fernsehen. Bei der Sat1-Show „Jeder gegen Jeden“ räumt er 5.000 D-Mark ab - und ärgert sich noch heute.

„Mit der letzten Frage wären 20.000 D-Mark drin gewesen. Doch da habe ich etwas zu spät gedrückt.“ 2006, zehn Jahre später, war Kiontke bei der MDR-Sendung „Quickie“ dabei - und gewann einen Citroën C2. 2016 nun schaffte der fünffache Familienvater wieder den Sprung ins Fernsehen. „Die zehn Jahre waren um“, lacht der 52-Jährige, der als Schlosser beim Dessauer Metallbauunternehmen Thyrolf & Uhle arbeitet. „Ich war wieder dran.“

Die Bewerbung für die ARD-Show „war schon eine Wissenschaft“

Kiontke hatte sich im vorigen Jahr für „Gefragt - Gejagt“  beworben. „Ich bin Schichtarbeiter. Ich habe die Sendung immer nachts geschaut, als sie noch bei N3 lief.“

Die von ehemaligen Handballer Alexander Bommes moderierte Rateshow war dort so erfolgreich, dass die Sendung seit dem Jahr 2015 im ersten Programm läuft. Im Oktober 2016 begann die sechste Staffel.

Kiontke bewarb sich online. „Das war schon eine Wissenschaft“, erinnert sich der Dessauer  an seitenlange Fragebögen. Am Ende gab es einen Anruf und ein Casting in Berlin. „Da habe ich schon gedacht, das wird nix“, erinnert sich der 52-Jährige an einen Wissenstest, der nicht so erfolgreich war. Doch irgendwann kam dann doch die Einladung.

Kiontke durfte seit der Aufzeichnung im Oktober nichts verraten

Die in dieser Woche gezeigte Sendung wurde schon im Oktober 2016 aufgezeichnet. Kiontke durfte nichts verraten. Wie es war? „Sehr gut“, sagt  der Dessauer und lacht. Zum Gewinn der 41.000 Euro hat er allein 35.000 Euro beigetragen. Weil er wusste, dass das Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden steht. Weil er sich festlegte, dass Biber in Kolonien leben.

Jeder Kandidat hat in der Sendung drei Runden zu spielen. Eine Schnellraterunde, in der es pro richtige Antwort 500 Euro gibt. Kiontke hatte hier sieben richtige Antworten - und kam auf 3.500 Euro.

Knallharte Quizgegener: „Die wissen alle richtig viel - und haben Ehrgeiz ohne Ende“

Es folgte ein Einzelduell gegen den Jäger. Kiontke traf auf Grazyna Werner, die als „Gouvernante“ und Quizexpertin zu bezwingen ist. Kiontke triumphierte. Was keine Selbstverständlichkeit ist. „Die Quote in der Sendung liegt bei 4 zu 1“, sagt Kiontke.

„Die Jäger sind Weltklasse.“  Die aus Polen stammende Werner zum Beispiel war 2016 bei der Quizweltmeisterschaft dabei. „Die wissen alle richtig viel - und haben Ehrgeiz ohne Ende.“
Am Ende steht das Finale. Das Team spielt noch einmal gegen den Jäger und muss in zwei Minuten so viele Fragen wie möglich beantworten. Das Team von Kiontke verteidigte die 41.000 Euro und durfte am Ende jubeln.

„Die Show hat riesen Spaß gemacht“, sagt Kiontke, der schon immer viel gelesen hat - und deshalb viel weiß. Nur beim Thema Handball musste der Dessauer passen.  Alexander Bommes spielte einst beim TSV Altenholz - und kannte die Dessauer Anhalt-Arena und  das Gelände drumherum.

Bei den Erinnerungen konnte Kiontke aber nicht helfen. „Obwohl mein Arbeitskollege sogar noch gegen Bommes gespielt hat.“ Wer das ist? Christian Schöne, viele Jahre Rechtsaußen beim Dessau-Roßlauer HV und inzwischen bei der HG 85 Köthen aktiv. Ein Nachteil war das Handball-Unwissen nicht.

Jetzt hofft Kiontke „Wer wird Millionär?“

Kiontke hat nach der Show das Ratefieber wieder gepackt. Bis 2026 soll sein nächster Auftritt aber  nicht warten. „Bei ,Wer wird Millionär?’ bewerbe ich mich seit Jahren“, sagt der Dessauer.  RTL hat gerade „Jeopardy“ wieder ins Programm genommen. „Das finde ich auch interessant.“ Und Lotto spielt Kiontke natürlich auch noch. Glück muss nicht nur Zufall sein. (mz)