Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: Zwei Teams der Stunde

dessau - Auch an diesem Wochenende hat man es wieder gesehen: Freud und Leid, Erfolg und Enttäuschung lagen auf den Fußballplätzen Anhalts näher beieinander, als sonst im Leben.
Das Spitzenduell
Eine großartige Kulisse für Kreisoberliga-Verhältnisse hatte sich am Sonnabend auf den Kienfichten versammelt. Rund 140 Zuschauer wollten mit ansehen, wie der große Staffelfavorit des Dessauer SV 97 auf den wohl härtesten Herausforderer - den SV Dessau 05 II - trifft. „Das älteste Derby der Stadt“ hielt in Sachen Spannung und Emotion das, was es versprach. Vor dem Spiel verlieh der DSV dem Torschützen vom Dienst, Max Zabel, noch die Torkanone aus der vorherigen Saison für 34 Tore in 24 Spielen - er sollte später noch einmal eine Rolle spielen. Dann starteten die Gastgeber besser in die Partie und ausgerechnet Marcel Merkel traf gegen seine alten Farben. „Natürlich ist das etwas Besonderes gegen den alten Verein“, erklärt der Führungstorschütze, „noch mal Motivation mehr, da seine beste Leistung abzuliefern.“
Den 05ern merkte man den Respekt vorm Gegner an. „Wir haben in der Defensive drei-, viermal geschlafen“, war 05-Abwehrchef Markus Both enttäuscht. Der Dessauer SV 97 nutzte einen Standard durch Max Zabel zum 2:0. Erst ein Elfmeter von Dennis Meyer kurz vor Schluss, stellte den Ehrentreffer her. „Es war eine kompakte Mannschaftsleistung“, sagte DSV-Rechtsverteidiger Tim Fiedler, „zusätzlich hatten wir mehr Glück als die 05er in den verschiedenen Situationen.“ Markus Both musste ihm zustimmen: „Wir haben vorne gar keinen Zugriff bekommen.“ Am Ende setzte sich der Dessauer SV 97 verdient mit 2:1 durch. Aber die 05er können Dank der Statistik optimistisch sein - die vergangenen Partien endeten 1:6, 1:5, 1:4, 1:3 und nun 1:2 - ist also im Rückspiel ein Punkt drin?
Das Team der Stunde
Eine richtig breite Brust hat auch nach dem vierten Spiel die SG Abus Dessau. Denn die Sportgemeinschaft bleibt punktverlustfrei an der Tabellenspitze. Gegen die FSG Steutz/Leps gelang ein souveräner 5:1-Erfolg und dennoch war man nicht ganz zufrieden: „Es war spielerisch nicht die beste Partie von uns“, hatte Abus-Kapitän Sascha Jackowski zu bemängeln: „Die Chancenauswertung und das sinnlose Abholen von Gelben Karten lässt zu wünschen übrig.“
Die Überraschung
Die ASG Vorwärts musste bei der SG Empor Waldersee eine 0:1-Niederlage hinnehmen. Dabei war die 65. Minute spielentscheidend. „Der Ball flog seitenausverdächtig zu unserem Läufer“, erklärte Empor-Keeper Oliver Kunze. Es resultierte das 1:0 aus der Situation. Es folgten drei Gelbe und eine Rote Karte, die der zuvor stark parierende Keeper Mamadou Fall bekam - für Vorwärts. So kam ASG-Torwarttrainer Torsten Romanwoski mit seinen 44 Jahren doch noch zum Ligaeinsatz. Die angereisten Gäste-Fans taten im Anschluss noch lange ihren Unmut über die Entscheidung kund. Überraschend ist auch, dass Coswig nach zwei Partien immer noch keinen Zähler gesammelt hat. Gegen Rodleben unterlag man daheim mit 0:1.
Der Torschütze des Spieltags
Dank Felix Fricke konnte TuS Kochstedt nach einem kleinen Tief, nun wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Nachdem Martin Eckersberg bereits früh (7.) Kochstedt bei Grün-Weiß Dessau in Führung brachte, schlug nach der Halbzeit und nach seiner Einwechslung in de 24. Minute, die Stunde von Fricke. Mit einem Doppelpack entschied der 19-Jährige die Partie alleine. „Für mich persönlich ein sehr schönes Erlebnis“, beschrieb Fricke seine ersten beiden Kreisoberligatore überhaupt, „und es war wichtig für die Mannschaft.“ Am Ende siegte Kochstedt mit 4:0.