Fußball Fußball: Heimkehr für mindestens eine halbe Saison
dessau/MZ. - Es ist schon fast wie die Rückkehr des verlorenen Sohnes. Mehr als 16 Jahre hatte Maximilian Eschner das Trikot des SV Dessau 05 getragen, dabei auch sämtliche Nachwuchsteams durchlaufen, und von sich selbst gesagt. "Ich bin 05er durch und durch." Im Sommer 2011 war es damit aber vorbei, Eschner packte seine Sachen im Schillerpark und wechselte zu Grün-Weiß Wolfen. Nun ist er, nach nur einem halben Jahr, wieder im Dessauer Norden angekommen, die Insolvenz des FC Grün-Weiß Wolfen machte es möglich.
Den Wechsel nach Wolfen hat Eschner nicht bereut. Der damalige Verbandsligist hatte 2011 konkret bei Dessau 05 wegen Eschner angefragt. "Das war schon eine Ehre für mich. Ich wollte mich sportlich verbessern und mich höherklassig ausprobieren", erklärte er seine Gründe für den Vereinswechsel. In Wolfen, nach normalen Anlaufschwierigkeiten, hatte er sich schnell im Verbandsligateam einen Stammplatz erkämpft. Nicht wenige hatten ihm das vorab nicht zugetraut. "Darauf war und bin ich stolz wie Oskar", meint Eschner, der mit 20 Jahren schon vor der Entscheidung stand, seine Karriere zu beenden. Mehrere Verletzungen, darunter auch zwei Handbrüche, ließen den Physiotherapeuten nachdenklich werden. Schließlich wollte er seinen Job nicht wegen des Fußballs riskieren. Doch er biss sich durch.
Ein Einschnitt war dann allerdings die Insolvenz des FC Grün-Weiß Wolfen. Damit hatte sich für Eschner der Traum, höherklassig zu spielen, schon nach einem halben Jahr erst einmal zerschlagen. Der 22-Jährige versuchte dann beim Oberligist Grün-Weiß Piesteritz unterzukommen. "Es war eine Option." Schließlich spielen bei den Piesteritzern mit Nils Naujocks, Kevin Gertsmann und Sascha Zacke drei ehemalige Dessauer. "Ich wurde auch sehr gut aufgenommen", so Eschner. Ein viertel Jahr trainierte Eschner bei Piesteritz mit, bestritt sogar Vorbereitungsspiele, ohne sich mit dem Verein über die Vetragsmodalitäten einig zu werden. "Die Gründe dafür möchte ich nicht nennen", weicht Eschner aus. Zudem sollte er erst einmal in der zweiten Piesteritzer Mannschaft in der Landesklasse spielen.
"Das wäre ein sportlicher Rückschritt gewesen", erklärte der Physiotherapeut, der in der Praxis seines Vaters Andreas Krämer angestellt ist. In diesem Moment kam Eschner alter Verein Dessau 05 ins Spiel, zudem der offensive Mittelfeldspieler nie den Kontakt verloren hatte. Wenn es seine Zeit erlaubte, war er im Schillerpark anzutreffen. "Zu Präsident Ulf Schuster und zur Mannschaft hatte ich immer noch gute Kontakte. Nach der Anfrage einer einstweiligen Rückkehr ins Landesligateam von Dessau 05 habe ich nicht lange gezögert. Ein anderer Verein kam für mich da nicht in Frage", erklärt er seine kurzfristige Rückkehr.
Allerdings gilt die Vereinbarung mit den Dessauern erst einmal nur bis zum Saisonende. "Dann muss man neu sondieren und sehen, wie es weitergeht", meint Maximilian Eschner. Vielleicht bleibt er ja auch.