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Fußball Fußball: 70 Minuten mitgehalten

Von frank harnack 21.07.2013, 17:30
Laufduell zwischen dem Ex-Dessauer in Piesteritzer Diensten, Tim Hebsacker (links) und 05-Außenverteidiger Stefan Heisig.
Laufduell zwischen dem Ex-Dessauer in Piesteritzer Diensten, Tim Hebsacker (links) und 05-Außenverteidiger Stefan Heisig. Sebastian Lizenz

dessau/MZ - Dessau 05 gegen Grün-Weiß Piesteritz - ein Klassiker des Fußballs in Anhalt. Tobten früher legendäre Duelle beider Teams in der Verbandsliga, kreuzen sich jetzt die Wege nur noch im Landespokal oder, wie Sonntagnachmittag, bei Testspielen.

Dieses endete vor 111 Zuschauern und gefühlten 40 Grad im Schillerpark standesgemäß. Oberligist Piesteritz setzte sich gegen das zwei Klassen tiefer in der Landesliga spielende 05 mit 0:2 durch. Allerdings spiegelt dieses Ergebnis nicht wirklich den tatsächlichen Spielverlauf wider. Dessau 05 hielt bis zur 70. Minute der Partie nicht nur wacker mit, es setzte auch Akzente. Von einem Klassenunterschied war da nichts zu sehen. Das dürfte mit daran gelegen haben, dass es für Piesteritz das dritte Spiel in drei Tagen war.

Das soll die Leistung der 05er keinesfalls schmälern. Im Gegenteil. Die Handschrift des neuen Trainerduos Marcus Jeckel/Sören Westphal ist erkennbar. 05 agiert spielerisch stärker und durchdachter als vergangene Saison. Der Ehrgeiz, sich zu beweisen, ist bei den Spielern sichtlich erkennbar.

Rückkehrer Martin Sitte zeigte mit seinen Vorstößen über den linken Flügel - in Kombination mit der Mittelfeld-Schaltzentrale Benny Woitha/ Benjamin Girke - wie gefährlich das Flügelspiel bei 05 sein kann. Sitte verbuchte auch eine der Großchancen der Dessauer. Ein eigentlich als Flankenball gedachter Schuss driftete in Richtung Tor, überraschte Grün-Weiß-Schlussmann Jan Lindemann, für den aber der Querbalken rettete (15.). Piesteritz antworte 20 Minuten darauf durch Ladislav Stefke - dessen Schuss klärte Rechtsverteidiger Koppeng zur Ecke - und mit einem nicht gegebenen Abseitstor kurz vor der Pause. Im zweiten Durchgang änderte sich zunächst nichts, beide Teams kämpften auf Augenhöhe, mit wenigen Chancen für beide Seiten.

Erst in der 70. Minute, als Schiedsrichter Daniel Otto (Nienburg) einen durchaus diskussionswürdigen Elfmeter gegen 05 pfiff, änderte sich das Kräfteverhältnis. Florian Freihube brachte Piesteritz in Führung, elf Minuten später traf Robert Römer zum 0:2. „Da hat uns dann die Kraft gefehlt. Daraus resultierten die Gegentreffer“, resümierte 05-Trainer Marcus Jeckel. Trotzdem: mit dem Auftritt seiner Schützlinge, die bis zum gegnerischen Strafraum schon gut kombinierten, war er zufrieden. „Das noch nicht alles klappt, ist noch ganz normal“, sagte er angesichts des noch fehlenden direkten Zugs zum Tor.

Ähnlich zufrieden wie Jeckel war auch Uwe Ferl, der Coach der Piesteritzer. „Wir wollten zu Null spielen. Das ist uns gelungen. Auch die anderen Vorgaben haben die Jungs gut umgesetzt“, bilanzierte er nach dem Abpfiff.