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Coronapandemie Für bessere Luft: Kitas in Dessau-Roßlau bekommen CO2-Ampeln

32 Einrichtungen von sieben Trägern profitieren in der Doppelstadt vom Förderprogramm des Landes. Das stellt insgesamt 2,53 Millionen Euro bereit.

Von Heidi Thiemann 17.01.2022, 10:00
Das Land fördert den Einbau von CO2-Ampeln in Kindertagesstätten, um das Lüften in Corona-Zeiten effektiver zu gestalten. Auf die Lieferung wird in Dessau-Roßlauer Einrichtungen sehnsüchtig gewartet.
Das Land fördert den Einbau von CO2-Ampeln in Kindertagesstätten, um das Lüften in Corona-Zeiten effektiver zu gestalten. Auf die Lieferung wird in Dessau-Roßlauer Einrichtungen sehnsüchtig gewartet. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/

Dessau-Rosslau/MZ - Die Ausstattung von Kindereinrichtungen in Dessau-Roßlau mit so genannten CO2-Ampeln kann starten. Sie sollen in Pandemiezeiten für ein effektives Lüften in Innenräumen und somit bessere Raumluft sorgen. Den Weg dafür frei gemacht hat das Landesverwaltungsamt. Das hat auf Grundlage einer entsprechenden Richtlinie des Magdeburger Sozialministeriums landesweit 2,53 Millionen Euro Fördergeld zur Beschaffung der Ampeln ausgereicht.

Insgesamt werden 190 Ampel in Dessau-Roßlau über das Förderprogramm installiert

212 Anträge wurden bewilligt, darunter aus Dessau-Roßlau die des Eigenbetriebes Dekita für 20 Einrichtungen, des Behindertenverbandes Dessau für sieben Einrichtungen, der Evangelischen Kirchgemeinde Rodleben für die Kita Rodleben, die Evangelische Stadtgemeinde an der Mulde, das Urbanistische Bildungswerk sowie der Caritas-Kindertagestagesstätte Maria Montessori für zwei Einrichtungen.

Insgesamt wird die Anschaffung von 190 Ampeln in insgesamt 32 Einrichtungen der Doppelstadt mit rund 40.000 Euro gefördert.

Allein im Bereich Dekita werden 108 Ampeln für 20 Einrichtungen angeschafft. „Wir empfinden das als sehr wichtig und ein gutes Instrument“, sagt Dekita-Leiterin Doreen Rach. Mit roten, gelben und grünen Smileys wird die Qualität der Raumluft an den Ampeln spielerisch dargestellt. Auch die Kinder können demnach mit ablesen, wie es um die Raumluftqualität bestellt ist und wann es Zeit ist, die Räume zu lüften. „Das ist pädagogisch wertvoll.“

Bis Ende Februar müssen Ampeln geliefert und abgerechnet sein

Noch nicht kann Rach aber sagen, wann die Ampeln installiert werden. „Wir sind bemüht, alles so schnell wie möglich umzusetzen“, erklärt sie, „doch wir haben noch keine Ergebnisse zur Ausschreibung.“ Die Dekita müsse das Vergabeverfahren einhalten. „Wir sind aber bemüht, alles fristgerecht zu realisieren.“ Bis Ende Februar müssten die Einrichtungen ausgestattet sein, denn bis dahin müsse die Abrechnung zu den Fördermitteln erfolgen.

Genehmigt bekommen hat die Dekita auch acht Lüftungsanlagen für ihre Einrichtungen. Beantragt waren 70, aber nur die wenigsten Anlagen waren am Ende förderfähig. Auch hier wird jetzt die Ausschreibung vorbereitet.

Kindergarten in Rodleben wartet auf Lieferung

„Wir haben noch keine Rückantwort vom Anbieter“, sagt Grit Frens, die Leiterin der evangelischen Kita in Rodleben, die nun auf die Lieferung der bestellten CO2-Ampeln wartet. „Vermutlich wird momentan die Nachfrage viel höher sein als das Angebot.“ Doch Frens hofft, dass die Kita schnell beliefert werden kann. Denn gerade bei schlechtem Wetter im Winter sind die Kinder doch mehr in den Innenräumen, erzählt sie, obwohl in der Kita viel Wert auf Bewegung an der frischen Luft gelegt wird.

„Mit den Ampeln sieht man dann wirklich, dass die Luft schon verbraucht ist“, erkennt Frens in der Technik einen großen Vorteil. „Zwar lüften wir auch jetzt schon regelmäßig, aber dann wird es noch bewusster gemacht.“ Neben dem Kindergarten werden auch zwei Horträume in Rodleben mit den Ampeln ausgestattet.

Chef vom Behindertenverband sagt, Raumluft müsse insgesamt größere Bedeutung erhalten

Bereits im Dezember hatte der Behindertenverband die CO2-Ampeln bestellt für seine insgesamt sieben Kitas und Horte. Als der Zuwendungsbescheid Mitte des Monats kam, sei das der Startschuss gewesen. „Die Lieferung ist für diese Woche angekündigt“, hofft Geschäftsführer Jan Geier, dass das auch klappt.

Die Raumluftqualität sollte in seinen Augen überhaupt eine viel höhere Bedeutung erhalten. „Es gibt schon immer Grenzwerte. Doch vor Corona hat das niemanden gejuckt“, ärgert ihn, dass die Politik erst spät reagiert habe.