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Freundeskreis der Schlesier Freundeskreis der Schlesier: Neues Domizil im Gebäude der Bibliothek

16.09.2002, 16:08

Roßlau/MZ/kiz. - In den zehn Jahren ihres Bestehens sind die inzwischen 160 Mitglieder des Heimat- und Freundeskreises der Schlesier e. V. schon oft umgezogen. Seit Sonntag haben sie nun ein neues Domizil, in dem sie möglichst lange ihre Treffen abhalten wollen und auch die Folkloregruppe sich zum Üben und Musizieren trifft.

Feierlich wurde am Sonntagnachmittag die Heimatstube im ersten Stock des Gebäudes der Roßlauer Bibliothek eingeweiht. Gleichzeitig eröffnete Peter Zerbaum, Geschäftsführer des Vereins, eine Ausstellung, die im Flur sowie in den Räumen der Heimatstube noch bis Ende Oktober zu sehen ist.

Anlass des Festaktes war das zehnjährige Bestehen des Vereins, der am 26. August 1992 gegründet worden ist. Auf Grund des Hochwassers wurde die Feier jedoch verschoben. "Uns war zu dem Zeitpunkt nicht nach Feiern zumute", so Geschäftsführer Zerbaum, gleichzeitig auch Autor der Ausstellung. Nun aber wurde mit einem fröhlichen "Happy Birthday, liebe Schlesier" und einem Glas Sekt auf das Jubiläum angestoßen.

Das Band, das bis dahin den Zutritt zur Heimatstube versperrte, wurde von Harry Feske entfernt. Feske ist der erste Träger des Schlesieradlers in Gold, der dem Rübezahldarsteller 1999 für seine Verdienste um die schlesischen Traditionen verliehen wurde.

Die Heimatstube soll erinnern an die Zeit der Kinder- und Jugendjahre in Schlesien, hofft Zerbaum. In langwieriger Arbeit hat er Aufzeichnungen und Dokumente zusammengetragen, Landschaftsfotos, Urkunden aus der schlesischen Heimat. Über 100 Exponate gehören dazu. Besonders wertvoll ist das Abstimmungsdokument des Mitglieds Irmgard Kiel aus der Zeit als die Frage stand, ob Oberschlesien zu Deutschland oder Polen gehören soll. Obgleich die Mehrheit der Schlesier für Deutschland gestimmt hatte, fiel Oberschlesien damals Polen zu.

Zeitungsberichte über die Einweihung des Eichendorff-Zentrums in Lubowitz belegen die Verbundenheit des Fernsehlieblings Thomas Gottschalk mit den Schlesiern. Andere Fotos erinnern auch an zahlreiche vergangene Veranstaltungen in gemütlicher Runde. Mit Heimatklängen und einem kalten Buffett nahmen die Schlesier mit ihrer Vorsitzenden Edith Günther sowie anderen Gästen Besitz von den neuen Räumen.