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Floorball Floorball: Torhüterin auf Abwegen

Von MANFRED BREU 08.10.2012, 17:19

DESSAU/MZ. - Initiatorin dieser ungewöhnlichen Symbiose ist Antje Schmidt, die aktuelle Nummer Eins im Tor der Handballerinnen. Die "Schmidten", wie sie liebevoll von ihren Mitspielerinnen genannt wird, ist mit Floorball groß geworden. Bereits als 14-Jährige jagte sie der Kunststoffkugel hinterher und stieg mit dem TSV Süd Halle bis in die Bundesliga auf. Die Mannschaft sammelte zehn Deutsche Meistertitel. Allein Schmidt wurde zwischen 2004 und 2008 fünfmal nationaler Champion, schaffte 2004 den Sprung in die Endrunde der Champions League und spielte in der Nationalmannschaft mit der besten Deutschen, der aus Dessau stammenden Sandra Dirksen, zusammen. Fünf WM-Teilnahmen krönten die imposante Floorball-Karriere der DRHV-Keeperin.

2008 löste sich die hallesche Mannschaft auf. Antje Schmidt wechselte zu den Floorball-Wikingern des MFBC nach Grimma und probierte Handball und Floorball parallel. Vor über einem Jahr kam der Gedanke auf, das Floorball-Team zu reaktivieren. Die Ex-Nationalspielerinnen Juliane Künzel, Doreen Wiecoreck, Juliane Hausik und Antje Schmidt wollten es mit ihren reaktivierten Mitspielerinnen Antje Hübner, Anika Mähler und Jana Lorenz noch einmal wissen. Unterstützt werden sie von Sabine Krüger, Lea Gödde, Luise Schmidt, Samira Lindenau und Steffi Brüsch, die allesamt der ersten Handball-Frauenmannschaft angehören und in den letzten Jahren öfter den Floorball-Schläger in den Händen hielten.

Am vergangenen Samstag vollzog das neu gebildete Floorball-Team des DRHV in Leipzig seinen Saisonauftakt. In der mit neun Teams am stärksten besetzten Regionalliga-Oststaffel traf der DRHV

gleich zu Beginn auf den UHC Sparkasse Weißenfels, der in der vergangenen Saison das Triple (Deutscher Meister im Kleinfeld und Großfeld sowie Deutscher Pokalsieger) gewinnen konnte. Den Dessauern war die fehlenden Spielpraxis anzumerken. Die erste Halbzeit ging 0:5 verloren, die zweite "nur" noch 5:7. Das 5:12 war ein ordentlicher Eintand. Im zweiten Spiel gegen die SG Berlin lief es dann schon deutlich besser. Hier ließ das Comeback-Team nichts anbrennen und siegte hoch mit 13:2.

Das weckt Hoffnungen. Nur die ersten Beiden einer jeden Regionalligastaffel können sich für das Endrundenturnier um die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Es ist das heimliche Ziel von Antje Schmidt - und nach dem Wochenende nicht komplett unrealistisch.

DRHV:

Künzel; Wiecoreck 3, Hausik 3, Hübner 2, A.Schmidt 4, Mähler 2, Brüsch 1, Gödde 1, L.Schmidt 1