Nach Schockanruf Festnahme in Hameln: Dessauer Polizei gibt Kollegen in Niedersachsen entscheidenden Hinweis
Ein 34 Jahre alter Mann aus Hameln flog mit einer Betrugsmasche bei der Geldübergabe durch eine Seniorin auf - dank eines Tipps, den die Dessauer Polizei bei Ermittlungen in einem anderen Fall erhascht hatte.

Dessau/Hameln/DUR. - Ein Betrüger, der Schockanrufe unternahm, ist durch Hinweise der Dessauer Polizei in Hameln aufgeflogen, wie die Beamten melden. Demnach hatten die Polizisten an einem anderen Fall gearbeitet, als sie die entscheidenden Informationen erhielten.
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Das war passiert: Eine 89 Jahre alte Frau aus Hameln erhielt am Donnerstag, 13. Juni, gegen 16 Uhr einen Schockanruf. Dabei habe eine Frau im Gespräch laut geweint und das Telefon an eine andere Frau überreicht, die sich als Polizistin ausgab.
Diese habe gesagt, dass die Tochter der Geschädigten einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Sollte die ausgesetzte Kaution nicht bezahlt werden, müsse die Tochter in Untersuchungshaft.
Betrugsmasche Schockanruf: Rentnerin sollte um Zehntausende Euro gebracht werden
Die 89-Jährige aus Hameln glaubte offenbar dem Schockanruf, legte Bargeld und Schmuck zur Abholung bereit und übergab alles einem 34 Jahre alten Mann aus Hameln.
Durch die Dessauer Polizei wurde den Kollegen in Hameln gleichzeitig mitgeteilt, dass es im Rahmen anderweitiger Ermittlungen Erkenntnisse zu dem Fall gebe. So stehe nach dem Schockanruf eine Geldübergabe im Fuchsbau in Hameln bevor.
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Die Polizei-Einsatzkräfte aus Hameln konnten schließlich an der genannten Stelle die Übergabe der Wertgegenstände im Wert von Zehntausenden Euro beobachten. Der 34-Jährige wurde festgenommen, Geld und Schmuck konnten der Frau zurückgegeben werden.
Außerdem nahmen die Polizisten einen mutmaßlichen 35-jährigen Mittäter in einem Fluchtfahrzeug fest. Der Mann ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß.