Fest auf dem Karlsplatz Fest auf dem Karlsplatz: Exotische Klänge und der Meisterdetektiv auf der Jagd
Bernburg/MZ. - Das zweite Multikulturelle Fest auf dem Karlsplatz in Bernburg haben die beiden Organisatoren Jeanne Colgan und Heiko Bergt bewusst etwas bescheidener als das erste im vorigen Jahr angelegt.
"Einfach privater soll es diesmal zugehen", sagt Colgan. Dazu setzten die Ausländerbeauftragte und der Mitarbeiter der Stiftung Evangelische Jugendhilfe diesmal unter anderem auf exotische Klänge und auf die verschiedensten Leckereien aus fremden Ländern, die gestern an den Ständen selbstverständlich probiert werden konnten.
So hatte die Organisatorin von den ca. 900 in und um Bernburg lebenden ausländischen Mitbürgern ein Dutzend Vertreter aus Bulgarien, Griechenland, USA, Italien, Eritrea, Südkorea sowie weiteren Länder eingeladen.
"Wir wollen mit dieser Aktion das Eis zwischen den Kulturen zum Schmelzen bringen", erklärte Colgan kurz und knapp den Sinn dieser Veranstaltung.
Die Grenzen zwischen den Deutschen und den Ausländern abbauen, will Abdul Coulibaly vom Projekt "Xenos - Interkulturelles Training" mit seiner Aktion. Fünf Nationen sind mit Coulibaly auf den Karlsplatz gereist, um den Besuchern die Vielfältigkeit der Welt vorzustellen.
Auch Kingsley Tabot aus Kamerun verschlug es in das Herz der Eulenspiegelmetropole. Der junge Mann musste vor fast zwei Jahren aus seinem Heimatland wegen seiner politischen Überzeugung fliehen. Über Dortmund und Halberstadt kam er schließlich nach Bernburg. Auf seinem Weg durch Deutschland hat er nicht immer positive Erfahrungen gemacht.
Anfeindungen, Probleme mit den Ordnungshütern gehörten dazu, berichtet er. Wohl fühlt Tabot sich immer noch nicht in Deutschland, jedoch zurück in seine Heimat kann er nicht, dort lauert der Tod. Um für etwas mehr Verständnis zu werben, habe er sich schließlich bei dem Projekt "Entimon" engagiert. Gemeinsam mit anderen Musikern dieses Projektes warb der Kameruner mit Trommelklängen nun auf dem Karlsplatz dafür.
Selbst auf Unterstützung bei der Vorbereitung dieser Begegnungsmöglichkeit im Zentrum der Saalestadt im Rahmen der Woche des ausländischen Mitbürgers durch die Stadt und den Landkreis sowie die Hochschule Anhalt Bernburg und andere Organisationen konnte Colgan zählen.
Auch das Polizeirevier Bernburg war bei dieser Aktion vertreten. Historische Kostüme hatten die Saalestädter Ordnungshüter im Gepäck. Und während getrommelt und gegessen wurde, ging Steffen Klaus, Polizeihauptkommissar, auf Streife. Der Kommissar als Sherlock Holmes verkleidet war diesmal unterwegs, um neue Detektive auszubilden. Aber auch bekannte Bürgerschrecks jagte der Meisterdetektiv bei seinen Streifzügen um den Karlsplatz.