Ferienprogramm Ferienprogramm: Lecker und schön groß
Roßlau/MZ. - "Ich könnte Pizza jeden Tag essen." Das verkündete am Donnerstag lautstark der achtjährige Alexander in Vorfreude auf das Pizzabacken in der Pizzeria Castello in Roßlau.
19 Kinder des Hortes "Villa Kunterbunt" der Grundschule Meinsdorf waren gemeinsam mit zwei Erzieherinnen zu Pizzaoberbäcker Richard Stötzer gekommen, um selber Hand anzulegen und ihre eigene Pizza zu backen. Zunächst hieß es Teig ausrollen. Gar nicht so einfach merkten Lars, Paul und Phillip schnell. "Ihr müsst die Hand drehen wie eine Frisbeescheibe und gleichzeitig den Teig drehen", erklärte Richard Stötzer.
Nach einigen Fehlversuchen waren die Teigrohlinge irgendwann flach und schön groß , wie Paul mit hängender Zunge bemerkte. Dann hieß es Käse und Tomatensoße darauf verteilen. Alexander und seine Freunde waren mit Eifer bei der Sache. Fehlt nur noch die Salami, stellten sie fest. Doch die komme erst nach dem Backen drauf, da sie sonst zu viel Fett verlieren und austrocknen würde, klärte Pizzeriainhaber Stötzer auf.
Doch waren das Teig ausrollen und belegen noch einfach, bestand nun die Schwierigkeit darin, die Pizza auf den Schieber zu bekommen. Nach einigen Fehlversuchen landeten doch alle Pizzen im Ofen, aus dem sie wenig später wieder herausgeholt wurden. "Hmmm riecht das lecker hier", meinten Felix und Lucas. Sie hatten in der Zwischenzeit das schwierige Amt der Kellner übernommen. Die Bestellungen klappten, so dass kurz darauf fast alle Mitschüler bei herrlichstem Sonnenschein im Garten der Pizzeria etwas zu trinken hatten.
Während die einen ihre Cola genossen, achteten die anderen darauf, dass sie auch genau die Pizza bekamen, die sie selber zubereitet hatten. So saßen nach einer Dreiviertelstunde die Ersten der hungrigen Meute am Tisch und ließen sich ihre selbst zubereitete Pizza sichtlich schmecken. Für Alexander stand fest, das nächste Mal macht er zu Hause seine Pizza selber. Der Arbeit Lohn war jedoch nicht nur ein gut gefüllter Magen, sondern auch eine Pizzabäckerurkunde, die alle Kinder zum Abschluss bekamen.
Das Pizzabacken reihte sich für die Meinsdorfer Hortkinder in eine ganze Reihe ereignisreicher Tage ein. "Wir haben am Donnerstag zwei Stunden Spielsport in der neuen Turnhalle des Dessauer Liboriusgymnasiums gemacht", erzählte Hortnerin Bettina Bösecke. "Das, was wir uns dort abtrainiert haben, holen wir heute wieder auf", ergänzte lachend ihre Kollegin Mandy Girlich.
Auch im Kino waren die Kinder bereits. Zu den Programmpunkten, die noch anstehen, gehört ein Besuch in der Ölmühle, bei dem sie Seide bemalen wollen. Auch ein Abstecher in die Grundschule Waldstraße in Roßlau und ein Picknick erwarten die Grundschüler noch. Dass das Ferienprogramm so bunt ist, liegt nicht zuletzt an den Kindern selber. Denn im Meinsdorfer Hort geht es höchst demokratisch zu. Aus jeder Klasse wurde ein Schüler auserkoren und in den Kinderrat gewählt. Der darf nun mitbestimmen, was im Hort gemacht wird. "Wir wollen den Kindern Verantwortung und auch ein Mitbestimmungsrecht geben", begründet Bettina Bösecke.