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FC Anhalt Dessau FC Anhalt Dessau: Spittka verwirft Rücktritt

Von Frank Harnack 11.06.2002, 17:55

Dessau/MZ. - Am Wochenende sollen die Personalplanungen abgeschlossen sein. Spätestens Mittwoch will Stürmer Sven Dreyer seine Rückkehr zum FCA besiegeln, die Vertragsunterschrift von Torhüter Karsten Schmidt (Roßlau) steht ebenfalls noch aus. Neu verpflichtet wurden bisher Peter Westendorf (Wolfen) für die Position des Liberos und Marcus Jäckel (Stendal), der sowohl im Mittelfeld oder als Manndecker spielen kann. Intensiv verhandelt wird derzeit noch mit André Schönitz (Wolfen), den Murawiew gern für die rechte Mittelfeldseite hätte. "Mit Schönitz konnten wir uns bisher finanziell noch nicht einigen", deutete Spittka an, woran eine Verpflichtung des Regionalliga-erfahrenen Ex-Hallensers (VfL 96) bisher scheiterte.

Weitere Kandidaten wie Nico Steffen (Wolfen) oder Sirko Czarnetzki (Amsdof) wollten nur über ihren Spielerberater verhandeln. "Da mach ich aber nicht mit. In dieser Liga und zum momentanen Zeitpunkt ist dies völlig unnötig", legt sich Spittka fest. Kontakte bestehen darüber hinaus auch noch zu Spielern des Ortsrivalen Dessau 05 und des VfL Halle 96. Aus dem Verbandsliga-Kader werden wohl nur Torwart Matthias Tuchel (Karriereende) und Sven Schreiter, der selbst Wechselabsichten ankündigte, ausscheiden.

Offen ist noch das Thema Alexander Tolmatschew. Ursprünglich sollte der Vertrag des Russen aufgelöst werden und er als reiner Amateurfußballer beim FCA bleiben. Nach seiner Erkrankung, die mittlerweile als Folge einer früher beim Fußball zugezogenen Kopfverletzung diagnostiziert wurde, wartet Spittka erst einmal ab.

"Ich will erst wissen, was mit dem Jungen wirklich los ist. So lange bleibt der Vertrag bestehen", sagt er. Tolmatschew, Vater zweier Kinder und seit 1993 in Deutschland, beginne in dieser Woche eine Rehabilitations-Maßnahme. Er befinde sich grundsätzlich auf dem Wege der Besserung, der anfängliche Verlust der deutschen Sprache habe sich gelegt.

Grundsätzlich will der FC Anhalt mit einem 22 Mann starken Kader, darunter drei Torhüter, in die Oberliga-Saison gehen. "Uns war klar, dass wir uns nach dem Aufstieg quantitativ und qualitativ verstärken müssen", so der Präsident.

Mit Spannung wird derzeit beim Club die Entscheidung abgewartet, in welcher der beiden Oberliga-Staffeln der FC Anhalt vom Verband eingeordnet wird. Davon abhängig ist auch das Saisonziel. "In der Nordstaffel orientieren wir uns am oberen Tabellendrittel, in der Südgruppe peilen wir einen gesicherten Mittelfeldplatz an", legt Spittka fest. Die Südstaffel wäre natürlich schon auf Grund der Derbys gegen die beiden Leipziger Vereine VfB und FC Sachsen sowie gegen den Halleschen FC vermarktungstechnisch wesentlich reizvoller. Wie angekündigt, möchte der Club nämlich die Mehrzahl seiner Heimspiele an einen Sponsor verkaufen. "Wir haben damit in der vergangenen Saison gute Erfahrungen gemacht", plant der Präsident, diese Form des Sponsorings weiter ausbauen.

Denn im Marketingbereich will und muss der FCA nach neuen Wegen suchen. Finanziell ist der Verein nicht auf Rosen gebettet. "Ich habe kein Problem damit, zuzugeben, dass wir finanzielle Probleme haben. Angesichts der Wirtschaftslage in Dessau ist dies auch kein Wunder", stellt Spittka klar. Der Präsident hat deshalb ein Konzept ausgearbeitet, das dem Verein mehr kontinuierlich fließende Einnahmen sichern soll.

"Wir würden gern in Zusammenarbeit mit einer Brauerei den alten VIP-Raum im Stadion zu einer Gaststätte umfunktionieren", erläutert Spittka. Kann dieses Projekt umgesetzt werden, würde die Brauerei mit einer fünfstelligen Summe als Sponsor beim Club einsteigen. In Sachen neuer Trikotsponsor ist noch keine Entscheidung gefallen. Drei Firmen signalisierten Interesse. Spätestens Mitte Juli, 14 Tage vor dem ersten Saisonspiel, soll der neue Partner auf den künftig grünen (Heim-) oder roten (Auswärts-) Trikots vorgestellt werden.