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Existenzgründer-Seminar Existenzgründer-Seminar: Trotz Vielseitigkeit Partner gesucht

Von Claus Blumstengel 21.08.2003, 12:30

Loburg/MZ. - Die MZ begleitet in den kommenden Monaten Teilnehmer eines Existenzgründer-Seminars der Kreisverwaltung Anhalt-Zerbst und des Integra-Instituts Dessau auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit.

Ende Juni 2003, ein halbes Jahr nach der ersten Idee, hat der Existenzgründer sein Gewerbe angemeldet. Bis zur Staatskanzlei in Magdeburg war er vorgedrungen, um die notwendige Unterstützung zu erhalten. Schließlich erhielt der dreifache Vater ein Darlehen vom Sozialamt für die Existenzgründung. "Für das Gewerbe ging auch viel Geld drauf, das wir sonst für für unsere Kinder und uns, für Kleidung zum Beispiel, ausgegeben hätten", schildert der Unternehmer, wie eng der finanzielle Rahmen war. Schließlich musste er ja auch ein dringend benötigtes Fahrzeug kaufen. "Aber wir haben uns durchgeboxt", stellt er heute fest.

Dann der Start: Rochelmeyer hat Anzeigen in Zeitungen aufgegeben, mehrere Tausend Wurfsendungen drucken lassen und verteilt. Bald kam der erste Auftrag: Eine Dame kam mit einem Computerprogramm nicht zurecht. Natürlich konnte Bernhard Rochelmeyer helfen.

Ausbildungen als Netzwerk- und Computertechniker lassen sich in einer Zeitungsanzeige ja nicht unterbringen. So wirbt er folgerichtig getrennt für die Kleinstreparaturen in Haus, Hof und Garten, den Hausmeisterservice, den Heimservice für Computer und die PC-Schulungen. Immerhin sieben Aufträge bekam er in den ersten vier Wochen nach dem Start in die Selbstständigkeit.

Und wenn er mal etwas nicht kann? Schickt er dann den Kunden fort? "Auf keinen Fall", wehrt der Gewerbetreibende ab. Er hat inzwischen mehrere Partner gefunden, mit denen er zusammen arbeitet. "Das sind Leute, von denen ich weiß, dass sie wie ich saubere Arbeit leisten. Denen vermittle ich Aufträge, die ich selbst nicht ausführen kann. So fühlen sich die Kunden aber trotzdem bei mir gut aufgehoben", beschreibt er seine Methode.

Die Werbung möchte Bernd Rochelmeyer in nächster Zeit noch verstärken. "Die Kunden müssen doch erst einmal erfahren, was ich alles mache und dass ich kostengünstig arbeite", nennt er sein Motiv. Außerdem will Rochelmeyer den Einzugsbereich für Aufträge auf 100 Kilometer im Umkreis von Loburg ausweiten. "Die Hauptsache ist, dass mein Fahrzeug durchhält; denn das ist für uns lebenswichtig", meint er.

Einige Male hatte Carola Busch von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung Anhalt-Zerbst dem Unternehmer in spe die Teilnahme am kostenlosen Existenzgründer-Seminar empfohlen. "Ich habe gezweifelt und gedacht: 'Was können die mir da schon erzählen'", erinnert er sich. Dann nahm er die Gelegenheit doch wahr und hat bereut "dass ich das nicht schon längst gemacht habe". "Ich kann nur jedem Raten, dieses Seminar zu besuchen, auch wenn er noch nicht fest entschlossen ist, ein Gewerbe anzumelden. Aber man findet dort Ideen und erfährt, ob man als Unternehmer geeignet ist oder nicht", lautet Rochelmeyers Standpunkt.

Rückblickend auf die ersten Wochen in der Selbstständigkeit sagt er: "Es ist gar nicht so einfach, sich als Unternehmer ständig selbst zu motivieren, vor allem, wenn man wie ich lange zu Hause war. Aber wenn die ersten Aufträge kommen, dann gibt das mächtigen Auftrieb und es macht Spaß."

"Ich stehe voll dahinter", bestärkt Monika Rochelmeyer ihren Mann in seinen Vorhaben. Und der antwortet: "Na ohne dich würde das doch nichts werden."

Im nächsten Teil: Mit dem Existenzgründer auf Tour. Was halten die Kunden von seiner Arbeit?

Bernhard Rochelmeyer, PC-Service; PC-Schulungen für Anfänger; Möbelmontagen, Kleinmöbeltransporte; Kleinstreparaturen in Haus, Hof, Garten; Entrümpelungen, Hausmeister-Service; Telefon 0162-7 96 73 84