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Massive Schäden an Bäumen Europaradweg R1 ist gesperrt: Warum im Biberland im Biosphärenreservat Pappeln gefällt werden

Der Europaradweg R1 ist gegenwärtig im Bereich des Biberlandes an der Biberfreianlage in Kapen nicht befahrbar. Was die Hintergründe sind.

Von heidi Thiemann 27.09.2024, 09:57
Im Bereich der  Kapenniederung im Biberland müssen Pappeln gefällt werden. Deren Stämme sind von der Stammfäule betroffen.
Im Bereich der Kapenniederung im Biberland müssen Pappeln gefällt werden. Deren Stämme sind von der Stammfäule betroffen. Foto: BioResV Mitte

Kapen/MZ/hth. - Der Europaradweg R1 ist gegenwärtig im Bereich des Biberlandes an der Biberfreianlage in Kapen gesperrt. Dort finden Baumfällungen statt, teilt die Biosphärenratsverwaltung Mittelelbe mit. Die Arbeiten dienen der Verkehrssicherheit, damit Fußgänger und Radfahrer sowie die Mitarbeiter die Wege gefahrlos passieren können, wie Susanne Reinhardt von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit erklärt.

Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis zur ersten Oktoberwoche an. Radfahrer werden bis dahin etwa 250 Meter südlich des Kapenschlösschens umgeleitet. Eine entsprechende Beschilderung ist aufgestellt, so dass alle den Weg finden.

Hitze, Niederschlagsarmut und Baumschädlinge haben massive Schäden an den Bäumen verursacht. Die Balsampappeln müssen deshalb vom Waldeigentümer beziehungsweise dem Biberland-Betreiber beseitigt werden, so Reinhardt.

Die Kronen der entnommenen Bäume waren zu erheblichen Teilen abgestorben, so dass die Gefahr des plötzlichen Herunterbrechens von Totästen bestand. Die Mehrzahl der Pappeln war zudem aufgrund umfassender Schäden kernfaul. „Auf keine andere Weise als durch Fällung konnte mithin die Verkehrssicherheit für Besucher und die Arbeitssicherheit für Mitarbeiter hergestellt werden“, erklärt die Mitarbeiterin des Biosphärenreservates Mittelelbe.

Die Entnahme und der Abtransport der Bäume erfolgen mit natur- und landschaftsschonender kleinerer Technik, wird versichert. Wo es möglich und ungefährlich ist, werden so genannte Hochstubben belassen, die dem natürlichen Zerfall überlassen werden. Sie dienen in dieser Zeit Käfern als Lebensstätte.

Der im Biberland und am R1 im Abschnitt Kapenniederung vorherrschende Balsampappelbestand stammt aus dem Nutzwald aus DDR-Zeiten. Er ist mehr als 50 Jahre alt. Die an den Bäumen festgestellte Kernfäule (Braunfäule) wird durch verschiedene holzzersetzende Pilze verursacht. Die Zersetzung erfolgt von innen heraus. Vom äußeren Augenschein ist das nicht sichtbar. Jedoch zerstören die Pilze das Festigungsgewebe der Pappeln und beeinträchtigen deren Standsicherheit.