Erstochen und vergraben Erstochen und vergraben: 19-Jähriger in Dessauer Wald von mehreren Männern getötet?

Dessau - Vier Monate nach dem Fund einer vergrabenen Leiche in der Nähe des Bahnhofes Alten beginnt am Freitag, 14. Dezember, der Prozess gegen vier Dessau-Roßlauer im Alter zwischen 17 und 22 Jahren. Drei von ihnen sitzen seit Juni dieses Jahres in Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftlichen Totschlag vor.
Bei dem Toten handelt es sich um einen 19-jährigen Dessauer, der im März 2017 verschwunden war. Der junge Mann war zuletzt am Bahnhof in Alten gesehen worden. Dort hatte sich seine Spur verloren.
15 Monate nach seinem rätselhaften Verschwinden hatte die Polizei im Juni dieses Jahres vier Tatverdächtige vorläufig festgenommen - ohne die Leiche zu haben. Die wurde erste Ende Juli nach einer der aufwendigsten Suchaktionen in der Region der vergangenen Jahre in einem Waldstück bei Alten gefunden. Nach Hinweisen von zwei Tatverdächtigen.
Die vier Angeklagten wollten beim Opfer Schulden eintreiben
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten sich mit Informationen zu dem Fall stets sehr zurückgehalten. Weil einige der Tatverdächtigen unter 18 Jahren sind. Und weil selbst erfahrene Ermittler das Verbrechen als „sehr diffizilen Fall“ einschätzten. Unklar blieb vor allem, warum ein Tatverdächtiger noch im Juni auf freien Fuß gesetzt wurde.
Die Anklage nennt nun erstmals Details der Tat: Nach dem Ergebnis der Ermittlungen sollen die vier jungen Männer sich am 20. März 2017 mit dem 19-jährigen späteren Opfer verabredet haben, weil einer der Angeklagten Schulden - mutmaßlich aus Drogengeschäften - einfordern wollte. Gemeinsam sollen sie dann zu einem Waldstück gefahren sein, wo es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung kam, in deren Verlauf zwei der Angeklagten dem Geschädigten mehrere wuchtige Schläge mit einem Baseballschläger versetzt haben sollen.
Angeklagter soll mit einem Messer mehrfach auf Brust und Bauch des Opfers eingestochen haben
Im weiteren Tatverlauf soll ein dritter Angeklagter mit einem Messer mehrfach auf Brust und Bauch des bereits am Boden liegenden Opfers eingestochen haben, der vierte Angeklagte soll ebenfalls gewaltsam auf den 19-Jährigen eingewirkt haben. Anschließend wurde der Leichnam gemeinsam vergraben.
Die Mutter hatte ihren Sohn damals als vermisst gemeldet. Die Suche nach ihm blieb über ein Jahr lang ergebnislos. Nach den nur noch eingeschränkt möglichen rechtsmedizinischen Feststellungen starb das Opfer an multiplen Schädelfrakturen. (mz/sb)