Erstmalig Tierspende in Dessau Erstmalig Tierspende in Dessau: Tierpark freut sich über Tukan-Pärchen
Dessau/MZ. - Sie haben sich rasch verstanden - das alteingesessene Tukan-Männchen und das neue Weibchen.
Darum, so erzählt es Zootierpflegerin Ulrike Wienhold, durften die Vögel auch nach ein paar Stunden in eine Voliere, drinnen im Terrarium des Dessauer Tierparkes. Dort, wo es warm ist. Denn Tukane, die vornehmlich in tropischen Regenwäldern zu Hause sind, brauchen Behaglichkeit, besonders dann, wenn es, wie gestern geschehen, schon ein wenig schneit und die Temperaturen in den Keller stürzen. "Jetzt", fügt Tierparkchefin Christine Kilz an, "füttern sich beide Vögel schon gegenseitig." Weintrauben schmecken ihnen wohl am besten. Dazu gibt es noch Bananen, Äpfel und ein Spezialgemisch von Fertigfutter. Extra für Tukane entwickelt, von denen es etwa vierzig verschiedene Arten gibt.
Diese Idylle, gestört nur vom aufgeregten Geschrei der Vögel, wenn ihnen jemand all zu nahe kommt, hat der Dessauer Tierpark Dietmar Heinelt zu verdanken. Der Geschäftsführer einer Baugesellschaft spendete das Tukan-Weibchen der städtischen Einrichtung. "Das ist die erste Tierspende für unseren Tierpark", sagt Frau Kilz. Und auch die für das Vogelrevier zuständige Zootierpflegerin, Ulrike Wienhold, ist überglücklich, denn der Freude war ein Verlust voraus gegangen. Ein Ehepaar aus Coswig hatte vor geraumer Zeit ein Pärchen Fischer-Tukane mit dem typischen schwarzen Gefieder, gelbem Gesicht und Vorderhals sowie der rot gefärbten Schnabelspitze angeboten. Nach einigen Überlegungen griff der Tierpark zu und übernahm die Tiere. Doch schon wenig später starb das Weibchen. Das empfindliche Tier hatte die Aufregung des Transportes und die neue Umgebung wohl nicht verkraftet.
Da Tukane paarweise oder in kleinen Gruppen leben, war guter Rat teuer. "Das Männchen weg geben oder in ein neues Weibchen investieren?" Christine Kilz war unschlüssig. Schließlich kostet eines der Prachtexemplare, die wegen ihrer Schnabelfärbung auch Regenbogentukane genannt werden, zwischen 2 000 und 3 000 Mark.
Kaufmann Heinelt erfuhr von der Geschichte, zögerte nicht lange und machte sich ins Ruhrgebiet auf, um dem Tierpark einen neuen Fischer-Tukan zu besorgen. Er übernahm sämtliche Kosten. "Der Tierpark ist doch auf Unterstützung angewiesen", sagt er heute.