Erst Preiserhöhung dann das Aus: Erst Preiserhöhung dann das Aus: Pendler in Nöten - ABW-Tarif ab Dezember eingestellt

Dessau/Anhalt-Bitterfeld - Einen herben Einschnitt müssen mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember Pendler, Schüler, Auszubildende und Studenten hinnehmen: Mit der Aufnahme von Dessau-Roßlau und der beiden Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg in das Gebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) wird der sogenannte Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg-Tarif (ABW) eingestellt. Das hat ein Sprecher vom Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (Nasa) am Freitag mitgeteilt.

Der ABW-Tarif kann bislang genutzt werden, um mit nur einem Ticket mit Bus und Bahn durch die betroffenen Gebiete sowie den Ortsteil Loburg in Möckern (Jerichower Land) zu reisen.

Besonders beliebt war der Tarif bei Schülern und Studenten, die mehr als die Hälfte der monatlich rund 1.000 verkauften Tickets (Stand 2017) ausmachten.

Aber auch Pendler und Touristen müssen mit der Aufnahme der Gebiete in den MDV ab dem 15. Dezember 2019 separate Tickets für die Bahn und dann für die Nahverkehrsverbünde der Landkreise und Städte vor Ort erwerben. Der Tarif bietet Tages-, Wochen- und Monatskarten, jeweils auch ermäßigt.

„Der Tarif war mit seiner Einführung extra so gebaut, dass er auch in einen Verbundtarif aufgenommen werden kann“, so Nasa-Sprecher Wolfgang Ball. Trotzdem werde er nun nicht fortgeführt, ein Ersatz sei bislang nicht geplant. „Einen solchen Tarif neu auszuhandeln, kann bis zu zwei Jahre dauern“, so Ball weiter.

Bis Dezember kann der ABW-Tarif noch genutzt werden. Am 1. April steigen die Preise allerdings um durchschnittlich 2,2 Prozent. So kostet etwa eine Monatskarte für Erwachsene auf der Strecke Wittenberg-Dessau statt 187,20 Euro künftig 191,40 Euro oder eine Tageskarte zwischen Bitterfeld und Dessau künftig 14,90 Euro statt 14,60 Euro.

Die exakte Preisgestaltung der MDV- und Nahverkehrstickets ab dem 15. Dezember 2019 für dieselben Strecken ist bislang noch nicht bekannt. (mz)