Grundschule "Geschwister Scholl" Einschulung: An der Grundschule "Geschwister Scholl" bekamen 49 Abc-Schützen ihre Zuckertüten

Dessau - Chester Böhme saß in der ersten Reihe. Der frischgebackene Abc-Schütze verfolgte, was auf der kleinen Bühne in der Aula der Geschwister-Scholl-Grundschule vor sich ging. Einige Schüler der vierten Klasse hatten für die Neuankömmlinge ein Bühnenprogramm einstudiert. Spielerisch erklärten sie den Erstklässlern den Unterschied zwischen Kindertagesstätte und Schule.
Spielen oder lernen?
So sorgte es schon für großes Gelächter und auch Szenenapplaus, als eines der Mädchen ihren Schulranzen auspackte und neben etlichen Plüschtieren auch Puppen und sonstiges Spielzeug hervorzauberte. Auch Chester lachte, denn ihm und den anderen Erstklässlern war schon im Vorfeld klar, dass in der Schule nicht mehr nur gespielt wird.
Am Samstag fanden an insgesamt 16 Schulen im Stadtgebiet (13 Grundschulenden sowie Förderschule „Regenbogenschule“, der Förderschule „Schule an der Muldaue“ sowie Evangelische Grundschule) Einschulungsfeiern statt. Insgesamt 642 Abc-Schützen wurden dabei begrüßt.
Allein in der Geschwister-Scholl-Grundschule begann mit zwei Feierstunden für insgesamt 49 Kinder der Schulalltag. Während die Steppkes die Feier mit ihren noch so riesig wirkenden nagelneuen Schulranzen in der Aula unter den beobachtenden Augen der Eltern erlebten, kam es schon kurz darauf zum ersten großen Test. In Reih und Glied formiert, lernten die Knirpse - ohne elterliche Begleitung - ihre Klassenkameraden und ihre Lehrerin kennen und durften einen ersten Blick in ihr Klassenzimmer werfen. Dabei machte nicht nur Chester große Augen und verriet der MZ, dass er sich am allermeisten „auf die Zuckertüte“ freue. Die musste allerdings noch ein Weilchen warten, denn zuerst galt es, die neuen Schulkameraden ein wenig kennenzulernen. Für Chester waren es nicht alles neue Gesichter. „Einige kenne ich schon aus dem Hort“, sagte er.
Wirklich aufgeregt sei Chester auch im Vorfeld nicht gewesen. „Ich aber dafür umso mehr“, berichtete Mutter Nadine. Gemeinsam mit den gut 200 anderen Eltern, Geschwistern und Großeltern verfolgten sie, während Chester gemeinsam mit den anderen Steppkes in den Klassenräumen waren, die Ausführungen der Schulleiterin Sabine Füge, die eine vertrauensvolle Zusammenarbeit versprach und die Eltern auch sogleich aufforderte, ihre Ideen stets vor- und sich so einzubringen.
Die Feierstunde wurde auch durch vier Schüler der Dessauer Musikschule „Kurt Weill“ unter der Leitung von Musiklehrerin Marion Bertz begleitet. Die Geschwister-Scholl-Grundschule nimmt seit nunmehr einem Jahr an einem Förderprogramm des Landesverbandes der Musikschulen Sachsen-Anhalts teil und hat dadurch einen Kooperationsvertrag mit der Musikschule zum Thema: „Klassenmusizieren mit Perkussionsinstrumenten.“
Kollegium hat auch Sprachlehrerin
Die Direktorin zeigte sich mit dem Verlauf der Feierstunden äußerst zufrieden. „Ich hatte den Eindruck, dass die Eltern sehr interessiert waren.“ Ab Montag werden die Abc-Schützen hier in drei Klassen unterrichtet. Insgesamt werden sie dabei 22 Pflichtstunden pro Woche absolvieren. „Im Durchschnitt also vier Stunden pro Tag“, so Füge. Freilich befinden sich unter den neuen Erstklässlern auch Abc-Schützen mit Migrationshintergrund. Diese Kinder werden neben dem Unterricht der 1. Klasse auch Sprachunterricht genießen. Dafür wurde das Lehrerkollegium (zwölf Lehrkräften und zwei pädagogischen Mitarbeiter) extra vor ein paar Jahren mit einer Sprachlehrerin verstärkt.
Insbesondere der Inhalt des kleinen Bühnenstückes wird in den ersten Schultagen der Erstklässler immer wieder Unterrichtsthema werden. Und in den Pausen werden sich Chester und die anderen sicher auch über den Inhalt ihrer Zuckertüten austauschen - die sie am Ende der Veranstaltung dann endlich in den Händen halten und den Fotografen präsentieren durften.
(mz)