Deutsche Bahn Deutsche Bahn: Bahnhof Roßlau wird für sechs Wochen gesperrt

Rosslau/MZ - Der Roßlauer Bahnhof wird ab dem 14. April für sechs Wochen komplett gesperrt. In der Zeit bis zum 28. Mai werden dort Gleise, Weichen, Oberleitungen, Signaltechnik und Bahnsteige komplett erneuert und entlang der Roßlauer Eisenbahnstraße eine 240 Meter lange und fünf Meter hohe Lärmschutzwand errichtet. Betroffen von den Bauarbeiten sind aber nicht nur die 1 200 Fahrgäste, die jeden Tag in Roßlau ein- und aussteigen. Sechs Wochen lang fahren zwischen Rodleben und Dessau sowie zwischen Wiesenburg und Dessau keine Züge. Betroffen davon sind die Nahverkehrslinien RE 7 Dessau - Berlin - ‒Wünsdorf-Waldstadt, RE 13 Leipzig - Dessau - Magdeburg, RE 15 Wittenberg - Dessau - Magdeburg, RB 42 Dessau - Magdeburg und RB 51 Falkenberg - Dessau.
Viele Einschränkungen
„Schienenersatzverkehr ist nicht angenehm, lässt sich aber nicht vermeiden“, sagte Bahn-Sprecherin Erika Poschke-Frost. Von Mitte April bis Ende Mai fahren zwischen Rodleben und Dessau Busse. Mit einer Einschränkung: Die Station Meinsdorf kann in dieser Zeit weder von Zügen noch von Bussen angefahren werden. Die Züge auf der Strecke Wittenberg‒Dessau werden im Abschnitt Klieken und Dessau nach Rodleben umgeleitet. Von dort fahren Reisende weiter mit den Ersatzbussen. Die Züge des RE 7 werden zwischen Wiesenburg und Dessau durch Busse ersetzt. Wiesenburg deshalb, weil auch auf dem brandenburgischen Teil der Strecke Bauarbeiten geplant sind.
Die Bauarbeiten am Eisenbahnknoten Dessau-Roßlau hatten im Jahr 2007 begonnen. 330 Millionen Euro sollen bis 2018 investiert sein. Die neun Eisenbahnbrücken zwischen Dessau und Roßlau wurden damals erneuert, die Bahnhöfe Dessau, Wolfen und Rodleben umgebaut und die Haltepunkte Raguhn, Zerbst und Jeber-Bergfrieden komplett neu gebaut. Die Streckenabschnitte Dessau - Wolfen, Güterglück - Rodleben sowie Medewitz - Roßlau sind inzwischen an die neuen elektronischen Stellwerke angeschlossen.
2014 rückt nun der Bahnhof Roßlau in den Mittelpunkt. 15 Millionen Euro werden investiert. Dafür werden in den nächsten Wochen 19 Weichen und 3,5 Kilometer Gleise zurückgebaut und 12 Weichen und 2,3 Kilometer Gleise erneuert. 1,2 Kilometer Gleise werden neu geschottert. Parallel werden 62 Oberleitungsmasten neu errichtet und vier Kilometer Oberleitung gezogen. Der Anschluss an das Elektronische Stellwerk wird vorbereitet und erfolgt 2015. Am Roßlauer Bahnhof, der künftig nur noch zwei Gleise haben wird, entstehen zwei neue 170 Meter lange Bahnsteige. „Die Arbeiten erfolgen rund um die Uhr“, sagt Bahn-Projektleiter Wolfgang Hieke. Man stelle sich den Herausforderungen des Umwelt- und Lärmschutzes. Man sei aber auch auf das Verständnis der Anwohner angewiesen.
Tunnel wird gesperrt
Ein Problem wird in den nächsten sechs Wochen nicht zu lösen sein: Der Personentunnel am Roßlauer Bahnhof muss geschlossen werden. „Der war anders gebaut, als in den Plänen verzeichnet“, sagte Hieke. Eine Sanierung sei nicht möglich. Bis 2016 soll ein neuer Tunnel gebaut werden. Der Zugang erfolgt bis dahin über die Werftstraße.