1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Dessauer Spende für Loburger Verein: Dessauer Spende für Loburger Verein: Neues Leben für eine alte Dampflok

Dessauer Spende für Loburger Verein Dessauer Spende für Loburger Verein: Neues Leben für eine alte Dampflok

Von Lothar Gens 23.12.2001, 18:10

Loburg/Dessau/MZ. - Es war zwar keine Überraschung, denn man kennt sich und hatte schon vorher darüber gesprochen. Aber ein Anlass zu großer vorweihnachtlicher Freude war es dennoch, als die Dessauer Dampflok-Stiftung einen Scheck über 2 500 Mark an den Arbeitskreis Loburger Bahn der Dampfzug-Betriebs-Gemeinschaft Hildesheim übergeben hat. Deren Sprecher Paul Palmer, der den symbolischen Scheck von Hubert Heintze, Vorsitzender der Dampflok-Stiftung Dessau, und seinem Stellvertreter, Holger Langlhofer, entgegennahm, war sich mit einem Lächeln auf den Lippen sicher: "Das Geld wird uns vieles bei der Rekonstruktion unserer alten Dampflok erleichtern."

Die - eine Maschine vom Typ T 3 der Baureihe 89 (um die Jahrhundertwende) - steht vor dem alten Loburger Lokschuppen, in dem der Arbeitskreis seinen Sitz hat. Ihr Unterbau (Fahrwerk) ist schon restauriert. Der extra für sie in Polen angefertigte neue Kessel lagert - mit einer Plane gegen die Wintereinflüsse geschützt - davor.

Er soll im neuen Jahr aufgesetzt werden. Dann geht es weiter mit der Rekonstruktion des alten Teils, das später - so eins der Ziele des Arbeitskreises - einen Zug durch die hiesigen Lande ziehen soll, der allen Interessenten das Gefühl dafür vermittelt, wie man vor rund 100 Jahren mit der Bahn unterwegs gewesen ist. Die Teile, die Unterbau und Kessel der alten "Dampfe" verbinden werden, hat der Arbeitskreis bei der Fahrzeugtechnik Dessau GmbH anfertigen lassen.

Aber die Dampflok ist nicht der einzige Schatz aus alter Zeit, den der Arbeitskreis Loburg der Dampfzug-Betriebs-Gemeinschaft im Lauf der Jahre seit seiner Gründung 1992 auf dem Lokschuppen-Gelände ausstellt. Hier ist inzwischen eine historische Eisenbahnsammlung zusammengetragen worden, die aus mehreren Loks und etlichen historischen Wagen besteht. Im kommenden Jahr sollen eine Diesellok und mehrere Wagen - die Eisenbahnwagen sind allesamt schon unter der Preußischen Staatsbahn und vorwiegend in unserer Region unterwegs gewesen - technisch abgenommen werden und somit dann offiziell fahren dürfen. Der Höhepunkt naht, wenn die Dampflok fertig ist. Die wird dann natürlich der Star von Ausstellung und Fahrten sein.

Doch bis dahin hat der Arbeitskreis, dem momentan neun Mitglieder angehören, noch jede Menge zu tun. Unterstützt wurde er dabei bereits seit 1995 mehrmals vom Arbeitsamt durch Bewilligung diverser ABM. Die letzte - vier Männer haben darin ein Jahr lang an der Dampflok gearbeitet - ist erst vergangene Woche Donnerstag ausgelaufen. Paul Palmer dazu: "Wir vom Arbeitskreis allein würden Riesen-Wust an Arbeit, der bereits erledigt ist und auch noch wartet, nie in den Griff kriegen. Deshalb sind wir auch so froh über diese Unterstützung." Und was die ABM-Kräfte bisher geleistet haben, darüber braucht man nicht zu philosophieren. Man kann es sich anschauen. Es lohnt.

Hier lesen Sie weiter:
Neues Leben für eine alte Dampflok