Dessauer Hauptbahnhof Dessauer Hauptbahnhof: Studenten helfen bei der Frischekur
Dessau/MZ/ihi. - Viele, viele Konzepte für die Umgestaltung des Dessauer Hauptbahnhofes gab es schon. Alle wurden sie wieder verworfen. "Sie waren nicht wirtschaftlich", erklärt Bahnhofsmanagerin Sabine Rothenberger. Was bedeutet, dass es zu viele Verkaufsflächen gab, für die sich heute keine Mieter finden lassen würden. Längst in der Schublade versunken sind deshalb auch frühere Pläne, Geschäfte am Westausgang anzusiedeln, um diesen aufzuwerten. Auch die Deutsche Bahn AG muss sich derzeit auf das Wesentliche beschränken. Das heißt, saniert und renoviert wird künftig effizient und mit möglichst einfachen und kostengünstigen Mitteln.
Diesem Ziel entsprach auch ein Studentenwettbewerb unter dem Namen "www.bahn-idee.de", der im Oktober 2001 von der Deutschen Bahn initiiert wurde und für den jüngst in Franfurt/Main die Preisverleihung stattfand. Dessau, als ein Bahnhof für den es schon etliche Überlegungen gab, wurde neben Trier für diesen Wettbewerb ausgesucht. Darauf ist Rothenberger stolz: "Unter 6 000 Bahnhöfen fiel die Wahl auf uns."
Obwohl der Studentenwettbewerb bundesweit ausgeschrieben war, beteiligten sich an dem Dessauer Projekt lediglich sechs Teams der Hochschule Anhalt. Die Siegergruppe mit Claudia Brendler, Susann Stenzel, Doreen Webel, René Zimmermann, Grit Wolf und Alice Polewka beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit der Unterführung. Freundlichere Farben, Rolltreppe mit Laufbändern und computergesteuerte Wandspiele schlagen sie für die Verbindung zwischen Haupteingang und Westeingang vor. Um ein Modulsystem, vielseitig nutzbar für Beratung, Verkauf und als Ruhezone, ging es Sebastian Gaiser und Alexander Pohl, den zweiten Preisträgern. Der dritte Preis schließlich ging an ein Informationssystem aus mehreren Monitoren, eingereicht von Hendrik Gaudi und Manuela Ahrens.
Sabine Rothenberger kann sich vorstellen, dass bereits im kommenden Jahr eine Mischung aus allen drei Projekten verwirklicht wird. Denn der Hauptbahnhof wird 2003 im Zuge eines Sofortprogrammes der Bahn eine Frischekur erhalten. Diese soll vor allem durch Farben, besseres Licht, neue Eingangsbereiche geschehen und so kostengünstig wie möglich sein. Erste Schritte der Renovierung werden derzeit schon gegangen. So ist die obere Etage des Bahnhofes an den Bundesgrenzschutz und die DB Regio komplett vermietet. "Derzeit wird die frühere Gepäckaufbewahrung für einen Einkaufsmarkt umgebaut", berichtet Rothenberger über den aktuellen Stand. Nun, wo ringsum Neues mit Umweltbundesamt, Brücke und Umgehungsstraße entsteht, scheint sie froh, Ähnliches auch für den Bahnhof vermelden zu können.