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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Vier zentrale Schnee-Ablade-Plätze

27.12.2010, 20:08

DESSAU-ROSSLAU/MZ/SB. - Ohne Atempause.

"Manöverkritik" nach dem Fest

Am Tag nach dem Weihnachtsfest hatte Blumstein am Montag in den Stadtpflegebetrieb zur "Manöverkritik" geladen. Polizei, Feuerwehr, Tiefbauamt: Alle saßen an einem Tisch, um die Einsätze der vergangenen Tage auszuwerten - und die Einsätze der kommenden Tage zu besprechen. "Der Verkehr konnte an den Weihnachtstagen rollen", sagte Blumstein. "Wir bemühen uns, dass das so bleibt."

Doch das wird immer schwieriger: Dessau-Roßlaus Salz-Vorräte reichen nur noch für absolute Not-Einsätze. Alle Versuche, bei den Lieferanten Nachschub zu ordern, sind bislang gescheitert. "Uns ist es weder per Telefon noch per E-Mail gelungen, Kontakt aufzunehmen", berichtete Blumstein, dessen letzte Hoffnung ein "Sand-Salz-Gemisch" ist, dass der Stadtpflegebetrieb gerade selbst herstellt.

Intensiv diskutiert in der Runde wurde die Möglichkeit, Schnee aus einzelnen Stadtgebieten abzufahren. "Vor allem in Nord ist es zuweilen kritisch", räumte Roland Schneider, Chef der Berufsfeuerwehr, ein. "Da kann man oft nur noch in den Fahrspuren fahren." Doch die Verantwortlichen beschlossen vorerst nur, vier zentrale Schnee-Ablade-Plätze einzurichten. Am Kornhaus, im Vorderen Tiergarten, am Peisker und nahe dem Hang in Törten kann die immer lästiger werdende Pracht hingebracht werden. Von Firmen wie Privatpersonen. Auf eigene Initiative. Ob die Stadt selbst abfährt, ist noch nicht entschieden. Das ist auch eine finanzielle Frage.

Für die Feuerwehr bilanzierte Schneider vergleichsweise ruhige Tage. "Keine Stromausfälle, keine stecken gebliebenen ICE. Von den ganz großen Problemen sind wir verschont geblieben", sagte Schneider, dessen Kollegen derzeit per Amtshilfeersuchen auch die Turnhallen der Stadt kontrollieren. Der größte Teil davon wird in den Ferien zwar nicht genutzt. Trotzdem gibt es Kontrollen, ob die Schneelast nicht zu groß wird.

Einsätze auf zwei Turnhallen

Auf der Turnhalle Kochstedt und auf der Anhalt-Arena musste Weihnachten schon Schnee beräumt werden. Dies hatte ein von der Stadt eingeschalteter Statiker empfohlen. "In der Anhalt-Arena lag an den Seiten über ein Meter Schnee", erklärte Ralph Hirsch vom Amt für Schule und Sport. Dachdeckerfirmen halfen, den abzutragen und den Trainings- und Wettkampfbetrieb aufrecht zu halten.

Ab 40 Zentimeter Schneelast gibt es die Empfehlung etwas zu tun. Bildet sich Eis, auch schon bei weniger. "Man darf die Schneelast nicht unterschätzen", gibt Hirsch zu. "Das hat gerade das Beispiel der Schalke-Arena gezeigt." Dort war ein Teil des Daches eingebrochen.