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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Kuscheln mit Wackelbärchen

Von ULRIKE WOHLFAHRT 15.04.2012, 16:05

DESSAU/MZ. - Zu schön und spannend war das, was es am Wochenende zu sehen gab. In Scharen kamen die Besucher und das freute vor allem die Vorsitzende des 1. Dessauer Puppenklubs, Monika Schönfeld. "Ich bin selbst erstaunt wie viele Leute da sind, die sogar aus Dresden, Jena oder Berlin angereist sind. Die Ausstellung erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Das macht mich und alle anderen Mitglieder des Puppenklubs sehr glücklich."

Glücklich ist die Vorsitzende und Puppenliebhaberin auch darüber, dass immer wieder neue Aussteller den Weg in das Gemeinde- und Diakoniezentrum St. Georg finden. Steffi Völkner aus Brieselang und Iris Klement aus Berlin modellieren Unikatpuppen und das ist, wie der Name schon sagt, etwas besonderes, weil jede Puppe ein Einzelstück ist. Auch Susanne Winberg aus Roßlau ist neu mit dabei und strickt mit Leidenschaft Kleidung, die genau auf jede Puppe abgestimmt ist. Eine weitere Ausstellerin, Regina Zelle aus dem Vogtland, stellt Waldorfpüppchen her, die es in Dessau bisher auch noch nicht zu sehen gab: Kugelkinderpuppen gefüllt mit Granulat, Blumentöpfe, aus denen süße Puppenköpfe als Blüten herausschauen, Puppen als Schnecke oder Häschen verkleidet - Regina Zelles Kreativität scheint keine Grenzen zu kennen. "Die Puppen sind vor allem für die Kleinsten gemacht aus kinderfreundlichem Material", so Regina Zelle. Das perfekte Geschenk also für neue Erdenbürger.

Anke Franke und Petra Planer hingegen lieben die Reborn-Puppen und erwecken sie mit Pinsel, Farbe und Echthaar quasi zum Leben. "Aus einem Bausatz wird eine Puppe, die von einem echten Baby kaum zu unterscheiden ist", erklärt Anke Franke und fügt hinzu "Auf der Fahrt hierher hatte ich die Puppe auf dem Beifahrersitz. Als ich dann an der Raststätte hielt, wies mich ein älterer Mann darauf hin, dass es nicht erlaubt ist, ein Baby auf dem Beifahrersitz mitfahren zu lassen. Er konnte gar nicht glauben, dass es tatsächlich eine Puppe ist." Auch Petra Planer weiß, dass die Reborn-Puppen außergewöhnlich sind. "Vorhin war eine Frau hier, die weinen musste, weil sie so überwältigt von einer der Puppen war. Sie hatte sich sofort verliebt und musste sie mitnehmen. Reborn-Puppen lösen extreme Gefühle aus."

Weil Puppen für viele Menschen mehr als nur ein Spielzeug sind, durfte natürlich auch eine Puppendoktorin nicht fehlen. Petra Pawletta aus Sonneberg war zum ersten Mal in Dessau und verarztete unzählige Puppen an diesem Tag. "Die Leute standen schon Schlange, als ich kam. Damit hätte ich nun nicht gerechnet", schmunzelt die Puppendoktorin und fügt hinzu: "Ich konnte heute schon vielen Leuten helfen, aber manchmal stoße auch ich an meine Grenzen."

Auch die Freunde kuscheliger Bärchen kamen beim Ausstellungsbesuch auf ihre Kosten. Die Neustrelitzer Bären von Anja Grothe sind in jedem Jahr ein Hingucker. Die Wackelbären, die mit ihrem Köpfchen nicken, der königliche Bär "Kingston" mit Krönchen und Zepter, ein Langhalsbärchen, ein weißes Engelbärchen mit Flügeln oder sein teuflischer Freund mit feuerrotem Fell zogen die Blicke auf sich. Auch für die Bären war eine Doktorin vor Ort, die sich um die großen und kleinen Verletzungen kümmerte. Christine Knorr verarztete herausgefallene Augen, kaputte Nasen und vieles mehr.

Nachdem Bärchen und Puppen dann wieder runderneuert waren, konnte es dann auf große Einkaufstour gehen. Unzählige Kleider, Jacken, Hosen und Accessoires für die geliebten Puppen machten die Auswahl schwer. "Ich bin das erste Mal hier und frage mich, warum ich nicht schon früher da war. Es ist so beeindruckend hier. Ich bin echt überwältigt. So tolle Puppen und Bären, die mit so viel Liebe gemacht wurden, das ist wirklich schön. Auch die Kleidung ist niedlich, die kann man auch für die eigenen Enkelkinder kaufen. Das lasse ich mir nicht noch einmal entgehen. Im nächsten Jahr komme ich auf jeden Fall wieder", schwärmt Ingrid Franke.

Nach all diesen Eindrücken, vollen Einkaufstüten und neu erworbenen Puppen oder Bären brauchten die Besucher dann erst einmal eine Verschnaufpause. Im Bärencafe waren sie dafür genau richtig. Bei selbstgebackenem Kuchen und einer Tasse Kaffee nutzten sie die Zeit, das Sonnenköpfchen 2012 zu wählen. "Auch in diesem Jahr sind wieder tolle Puppen entstanden. Wir sind gespannt, ob der Gewinn wieder nach Dessau geht. Schön wäre es natürlich", schmunzelt Monika Schönfeld.

Am 2. Juni ab 10 Uhr bietet Monika Schönfeld im Gemeinde- und Diakoniezentrum St. Georg einen Kurs an, in dem Interessierte ihre eigene Reborn-Puppe herstellen können. Anmeldungen werden unter Telefon 0340 / 560 187 erbeten.