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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Kurzurlaub für die Seele

Von sylke kaufhold 06.12.2011, 18:35

dessau/MZ. - Zum 13. Mal öffnete der Adventsmarkt in der Marienkirche am Dienstag seine Pforten - und bietet den Besuchern wieder den Zauber, das Unverwechselbare und das Besondere des ersten Mals.

Schon in den ersten Stunden strömten die Besucher in die Kirche, fast so, als hätten sie nur darauf gewartet. Von vorweihnachtlicher Hektik war nichts zu spüren. Im Gegenteil. Aussteller und Besucher gleichermaßen scheinen sich vorgenommen zu haben, "einen Gang runterzuschalten".

"Die Kunden nehmen sich mehr Zeit hier, auch für ein Gespräch", hat die Dobritzer Glasdesignerin Marion Rösler beobachtet. Sie ist das zweite Jahr beim Adventsmarkt in der Marienkirche dabei und begeistert. "Es ist eine tolle Atmosphäre und wunderschön hier drin." Mitgebracht hat sie den Besuchern etwas ganz Besonderes: Lesezeichen, Brieföffner und Schmuckstücke aus Muranoglas. Ein Glas, das um 1100 auf die italienische Insel Murano kam, wo die Glaskunst eine Hoch-Zeit erlebte.

Und noch etwas ganz Besonderes zeigt Marion Rösler den Dessauern: Gebettet auf einem Seidenkissen liegt ein Silberarmband mit handgefertigten Muranoglas-Anhängern in den Anhalt-Farben. Zum Jubiläum Anhalt 800 hat Rösler eine auf 800 Einzelstücke limitierte Schmuckkollektion kreiert, zu der neben dem Armband für die Dame auch Manschettenknöpfe für den Herrn gehören.

Ursula Philipps von der Unicef-Gruppe Dessau kommt seit vielen Jahren in die Marienkirche und freut sich über das Interesse, das dort den Karten und Kalendern des Kinderhilfswerks stets entgegengebracht wird. "Viele kommen gezielt, um ihre Weihnachtskarten zu kaufen, darunter auch etliche Firmen", erzählt sie. Auch Kalender hat Philipps dabei. "Kind und Landschaft" heißt einer, der für sie das "Schmuckstück der Kollektion" ist.

Ute Gebauer lässt viele Besucher neugierig herantreten. Einen Kranz aus den Blättern des Silbertalers fertigt die Floristin aus Gräfenhainichen. Dekoration aus Naturmaterialien bieten Gebauer und ihre Geschäftspartnerin Heike Weinigel an. Und wissen: "Die Leute finden zurück zur Natur." Und so werden die ausgestellten Stücke auch gebührend bewundert von den Besuchern in der Marienkirche. Die Teilnahme am Adventsmarkt ist für Ute Gebauer und Heike Weinigel seit nunmehr fünf Jahren etwas Besonderes. "Es ist ein persönliches Weihnachtsgeschenk an uns selbst, wir beide genießen die wunderbare Atmosphäre und kaufen auch alle unsere Weihnachtsgeschenke hier", erzählt Ute Gebauer.

Ganz besondere Durchblicke in den Wörlitzer Garten gewährt Silvia Topanka-Freihuber mit ihrem Scherenschnitt-Kalender. Die Papierkünstlerin hat vier Jahre lang versucht, in die Ausstellerliste der Marienkirche aufgenommen zu werden. "Jetzt hat es endlich geklappt - und ich freue mich riesig." Ihre Papierkunst findet schon am ersten Tag viele Interessenten. Neu im Reigen der Aussteller ist auch Jana Bethke. Sie bietet Filz- und Wollprodukte an. Für die kleine Ella-Carlotta ist sie das Spannendste auf dem Markt. Denn an einem kleinen Spinnrad kann sie selbst einen Faden spinnen und diesen dann mit nach Hause nehmen.

Adventsmarkt in der Marienkirche bis Sonntag, 11. Dezember, Mittwoch bis Samstag, von 10 bis 20 Uhr, Sonntag von 10 bis 19 Uhr.