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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Hartnäckiger Erfinder

Von HEIDI THIEMANN 18.11.2011, 18:14

ROSSLAU/MZ. - Zum ersten Mal ist am Freitag mit Norbert Krümmling ein Erfinder mit dem Sachsenberg-Preis ausgezeichnet worden. Im feierlichen, musikalisch umrahmten Ambiente im Roßlauer Ratssaal wurde Krümmling, Mitarbeiter in der Roßlauer WTZ Maschinenbau- und Motorenforschung gGmbH, von Oberbürgermeister Klemens Koschig und Gerald Sachsenberg, Vorstandsmitglied der Sachsenberg-Stiftung, geehrt.

Gegen Gutachter durchgesetzt

"Was Norbert Krümmling besonders auszeichnet", sagte das Stadtoberhaupt, "ist sein ausgeprägtes Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein für 'sein WTZ Roßlau'." Krümmling, der schon seit 40 Jahren im WTZ tätig ist, war nach 1990 Initiator für die Modernisierung der Prüfstände und der Infrastruktur, stemmte sich erfolgreich gegen die Stilllegung des Großmotorenprüfstandes und kämpfte gleichermaßen erfolgreich für den Standort an der Mühlenreihe, als Gutachter noch vehement eine Konzentration in der Karl-Liebknecht-Straße vorschlugen", erinnerte Koschig. Norbert Krümmling sollte Recht behalten mit seinen Vorschlägen, "Das moderne Firmengebäude jenseits der Rossel ist ihm zu verdanken", stellte der Oberbürgermeister fest.

Doch Krümmling ist vor allem auch Erfinder. Gemeinsam mit Kollegen entwickelte er u. a. ein Verfahren zur Ermittlung effektiver Durchflussquerschnitte, ein Verfahren zum Betrieb von Brennkraftmaschinen für gasförmige Kraftstoffe, einen Drehschwingungsdämpfer und anderes mehr. "Bis zum heutigen Tag", so Koschig, "recherchiert er an Lösungsansätzen zur Entwicklung neuartiger Wärmekraftmaschinen".

Initiator der Gasmotorenkonferenz

Und der Ingenieur für thermisch-hydraulischen Maschinenbau hat auch dafür gesorgt, dass das WTZ Roßlau als Forschungsstandort für alternative Kraftstoffe weltweit bekannter geworden ist, ebenso wie Dessau-Roßlau als Bauhausstadt und Wirkungsstätte von Hugo Junkers sowie das Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Denn Krümmling gehört zu den Initiatoren, der Dessauer Gasmotorenkonferenz, die in diesem Jahr zum achten Mal stattfand.

Der Applaus für Krümmling war ein herzlicher, als er aus den Händen von Koschig und Sachsenberg den Preis überreicht bekam. Nicht nur dafür bedankte sich der 60-Jährige, sondern er dankte auch seiner Familie, Weggefährten und Kollegen im WTZ, "denn alles funktioniert nur gemeinsam", so Krümmling. Sieht er in die Zukunft ist im nicht bange. "Wir haben bewiesen, dass wir eine Säule der Motorenentwicklung in Deutschland sind."