Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Frühlingsfest des Vereins "Ein Heim für Tiere"

dessau-rosslau/MZ - Um diese greifbare Art des Umweltschutzes kümmert sich der Verein seit mittlerweile neun Jahren. Auf dessen Gnadenhof zwischen Mildensee und Sollnitz finden Tiere, die sonst keiner mehr haben will, einen sicheren Hafen.
Pflegestation und Gnadenhof
„Ein Tierheim ist immer nur eine Durchlaufstation“, erklärt Vereinsvorsitzende Ursula Blumenthal. „Bei uns werden die Tiere aufgenommen und gepflegt, bis es ihnen besser geht.“ Erst dann geht es wieder in die freie Natur oder zu neuen Herrchen. Und wenn das nicht möglich ist, verbringen Bello und Co. ihren Lebensabend eben auf dem Gnadenhof. Was sich dort über den Winter alles getan hat, zeigte der Verein bei besagtem Frühlingsfest. So wurden nicht nur die Kräuterhochbeete im Garten erweitert, sondern auch die Unterbringungen der Tiere fertiggestellt oder aber ausgebaut. Völlig neu ist das Nager-Gehege, das in dreimonatiger Arbeit entstanden ist. Zwei Kaninchen sind für dieses Quartier schon angekündigt. Ebenfalls neu ist der Hundesportplatz des Vereins, auf dem die Rettungshundestaffel am Sonnabend ihr Können demonstrierte.
Trotz des wolkenverhangenen Himmels und des ein oder anderen Schauers kamen die Gäste zahlreich. Und während sich die Kleinen beim Dosenwerfen und Basteln vergnügten, konnten die Eltern auch einen Ausflug in die Kräuterkunde unternehmen. Anschaulich erklärte Birgit Steindl Interessierten die Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen der angebauten Kräuter, gab alltagstaugliche Tipps zu deren Gebrauch.
Die absoluten Stars des Frühlingsfestes waren jedoch unbestritten die Tiere des Gnadenhofes. Unter ihnen auch die zwei Ziegen-Damen Gitti und Uschi, die 2010 als allererste Bewohner einzogen. Seither haben sie jede Menge Gesellschaft bekommen: Hunde, Katzen, Vögel, Minischweine, Waschbären, Schafe und sogar ein Waldameisenvolk. Ein wahres Entdeckerparadies.
Unter den Tieren gibt es natürlich auch das ein oder andere Sorgenkind. So wie Igel-Mädchen „Nackedei“, das seinen Namen einem sehr lichten Stachelkleid ohne jegliches Unterfell verdankt. „In Freiheit hätte die Igelin so keine Chance“, meint Birgit Steindl, die sich um die neue Igelstation kümmert. Mit Biotin angereichertes Futter soll dem stacheligen Mädchen nun bald wieder auf die Beine helfen. So wie dem Igelpärchen geholfen wurde, das am Sonnabend wieder in die Natur entlassen werden konnte. Besonders freute sich Steindl, dass der Finder selbst, ein Rentner aus Dessau, seinen Igel und dessen neue Partnerin abholte, um die beiden auszuwildern.
Neues Projekt
Nachdem die Tiere des Gnadenhofes nun alle erst einmal gut und beheizt untergebracht sind, zielt das nächste Projekt des Vereins auf das Haus der Begegnungsstätte ab. Hier gibt es immer noch keine Heizung. Das soll sich bald ändern.