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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Eine gute Mischung

Von CARLA HANUS 06.11.2011, 18:41

DESSAU-ROSSLAU/MZ. - Frauen gehören zwar nicht zum Dessauer Rotary-Club. Dennoch würden die 50 Mitglieder einen gemischten Club bilden, stellte Präsident Klaus-Peter Kramer zum Jubiläumsball anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Dessauer Clubs fest. Um gleich die Begründung nachzuschieben: Die Mitglieder stammten jeweils zur Hälfte aus den neuen und den alten Bundesländern.

Tatsächlich spiegelt sich in der Clubgeschichte auch ein Stück deutsche Geschichte wieder, wird im Club ein Stückchen deutsch-deutsche Einheit gelebt, wie Kramer anfügte. Im März 1991 waren es zwei Rotarier aus den alten Bundesländern, die ihre berufliche Tätigkeit in die Region geführt hatte, und die nun die Impulsgeber dafür waren, den rotarischen Gedanken auch im hiesigen Teil Deutschlands wiederzubeleben. Innerhalb weniger Monate hatten sie gemeinsam mit dem Patenclub Hildesheim-Rosenstock, der trotz der Entfernung zur niedersächsischen Stadt die Patenschaft mit großem persönlichem und zeitaufwändigem Einsatz ausfüllte, 28 Interessenten gefunden, die im November 1991 den Dessauer Club gründeten. Der erste Präsident des Clubs, Gerhard Schwachula, indes stammte aus der Region. Der jetzige hat seine Wurzeln in Ostfriesland. Und dieses Wechselspiel ließe sich fortsetzen.

Prägend sei die vorbildliche Verbundenheit, fand Klaus-Peter Kramer. Diese persönliche Verbundenheit gehe weit über die rotarische Freundschaft hinaus. Und es sei dieser Zusammenhalt, der es ermögliche, soziale und kulturelle Projekte zu verwirklichen.

Kramer hat nicht alle aufgezählt, die in den zwei Jahrzehnten die Unterstützung der Rotarier erfahren haben. Er nannte beispielhaft den Wiederaufbau der Solitude, in den 130 000 Euro und unzählige Einsatzstunden der Rotarier geflossen sind. Mit der Übergabe des Schlösschens an die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz habe sich der Club das schönste Geburtstagsgeschenk selbst gemacht, freute sich Kramer.

Als nächstes größeres Projekt wollen die Rotarier ein soziales Vorhaben umsetzen. Vorgestellt hat es der Präsident indes noch nicht. Es steckt noch in der Entwicklungsphase.

"Selbstloses Dienen macht Rotary aus", konstatierte Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens, selbst Rotarier, der die Grüße der Landesregierung überbrachte. Helfen auf lokaler wie internationaler Ebene zeichne die Rotarier aus. "Wir brauchen dieses selbstlose Eintreten", so Aeikens, denn was der Staat leisten könne, halte sich in Grenzen. Auch Dessau wäre ärmer ohne seinen Rotary-Club, fand der Minister, der die Solitude als großartiges Projekt bezeichnete. Das Land sei stolz darauf und dankbar dafür, dass die Dessauer Rotarier dieses Projekt initiiert und durchgeführt haben, versicherte er.

Dass die Dessauer zwar keine Frauen in ihren Reihen, dafür aber an ihrer Seite haben, das hob an diesem Abend Präsident Kramer hervor, der sich für das Mitwirken der Frauen und Partnerinnen bei Aktionen bedankte. Um dann mit diesen Frauen und vielen Gästen einen festlichen Ball im Anhaltischen Theater und mit dessen Unterstützung zu erleben. Der Erlös dieses Wohltätigkeitsballs kommt der Theaterstiftung zugute.