Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Bunte Treppe führt in Liborius-Luftraum
DESSAU/MZ. - "Nun hat das Drama ein Ende", kam der Seufzer unüberhörbar aus der Schülerecke. Schulleiter Benedikt Kraft formulierte es eleganter: "Was lange währt, wird endlich gut". Und lange - Wochen, Monate, Jahre - hat es gewährt, bis Montagmittag 12 Uhr das Schülercafé im Liborius-Gymnasium eröffnet werden konnte.
Von der Empore über dem Foyer können die Schüler nun in Pausen oder Freistunden bei Café Latte, Kakao oder einem Sandwich ausruhen und sich stärken. Fee und Luisa aus der 8. Klasse freuen sich schon darauf. "Das ist praktisch für die, die nicht an der Schulspeisung teilnehmen", sagen die Mädchen und auch: "Man bekommt ja von den Eltern nicht immer das Leckerste von zu Hause mit." Und im Schulcafé gibt es eben die Dinge, "die Schüler gerne mögen. Wir konnten auch mitbestimmen, was angeboten werden soll", sagen die beiden. Doch das Angebot verspricht nicht nur, lecker zu sein. "Die Preise sind auch okay", was bei einem schmalen Schülerportemonnaie ja auch ganz wichtig ist.
Den recht langen Weg, bis der "Luftraum" im Foyer sich in das Schülercafé verwandeln konnte, zeichnete Schulleiter Benedikt Kraft launig nach. Die Dessauer Architektin Anne Sommer hatte die Pläne für den Schüler-Treff geliefert. Zwar sei schon mit dem Umzug in den Neubau der Schule ein Schulcafé geplant gewesen, so Kraft, doch an feuerpolizeilichen Einwänden scheiterte die ursprünglich geplante Stelle im Erdgeschoss des Glasverbinders.
Nun also führt eine bunte Treppe hinauf in den "Luftraum" des Eingangsbereichs - die Metallwerkstatt Partheil aus Zerbst führte die Umbauten aus. Und weil so eine Treppe auch sicher sein muss, gab es "letzte Woche Mittwoch die letzte Entscheidung dazu", erklärte der Schulleiter, der nun froh war, gemeinsam mit Schülervertreterin Sonja Bücken-Thielmeyer aus der 9. Klasse das bunte Band zu schneiden, das den Weg freigibt ins Schülercafé.
Dass dieses aber entstehen konnten, hatten sehr viele Anteil, dankte Kraft den Helfern. Dessau Electric sponserte die elektrischen Anlagen für die Café-Küche und das Städtische Klinikum einen Teil der Küchenausstattung. Sie stammt aus der Cafeteria, die vor kurzem umgebaut wurde, wie Heiko Adamek sagte. Harald Körting vom Schulförderverein brachte sich unentgeltlich bei den Trockenbau- und Fliesenarbeiten ein. Der Förderverein übernahm zudem die Kosten für das Mobiliar des Cafés, in dem 25 bis 30 Gäste Platz finden.
Betrieben wird das Café in Eigenregie der Schule mit Unterstützung von Schülern, Eltern, der FSJlerin und der Sozialpädagogin der Schule. Nur eines hat das Café noch nicht: einen Namen. Den zu finden wurde ein Wettbewerb ausgelobt. Das Mitmachen wird übrigens belohnt. Der Gewinner, sagt Kraft, "kann sich auf eine Frei-Waffel an jedem Montag bis zum Ende des Schuljahres freuen."