Dessau Dessau: Kulturhistorische Aufgaben bleiben
DESSAU-ROSSLAU/MZ. - Im Club Rotary Dessau-Roßlau folgt nach der Präsidentschaft von Matthias Tamm, der sich als Fußball-Anhänger von Dessau 05 für den Amtswechsel den Sportplatz Schillerpark ausgewählt hatte, der Kieferchirurg Dr. Gregor Hundeshagen. Dessen Hauptziel für das kommende Jahr ist die "Beendigung des Mammutprojekts Solitude", wie er das schon an die zehn Jahre währende Vorhaben der Rotarier, die Wiedererrichtung des Schlösschens am Sieglitzer Berg nennt. Zwischenzeitliche Probleme mit Fördermitteln, die zu Verzögerungen geführt hatten seien überwunden, sagt Hundeshagen. Mittlerweile sei der Rohbau gut angelaufen. "Mitte nächsten Jahres", hofft der Präsident, "können wir die Solitude übergeben, möglichst an die Kulturstiftung." Dann soll das Schlösschen von außen so aussehen, wie es zu Zeiten von Fürst Franz im Park zu finden war. Bestimmte bauliche Originalteile würden wieder eingefügt, "damit es tatsächlich so originalgetreu wie möglich" aussieht. Der Kieferchirurg vergleicht "das Kleinod mit einer Zahnlücke auf dem Fürst-Franz-Weg, die wieder geschlossen wird".
Fortsetzen werden die Rotarier außerdem Projekte, die ebenfalls schon über einen längeren Zeitraum von ihnen gefördert werden. Dazu gehören die Hilfen für die Berufsvorbereitung von Realschülern und die Unterstützung der Dessauer Musikschule sowie das internationale Projekt der Rotarier weltweit, die Ausrottung der Poliomyelitis, der Kinderlähmung.
Außerdem möchte Hundeshagen den Club "zukunftssicher" machen, wie er sagt. "Wir wollen neue junge Mitglieder aufnehmen." Derzeit würden rund 40 Mitglieder zum Club gehören, der vor zwei Jahrzehnten in Dessau gegründet wurde.
Im Lions-Club Dessau-Anhalt hat der Diplom-Wirtschaftsingenieur Hans Tobler, Stadtwerke-Geschäftsführer, die Präsidentschaft bis zum nächsten Sommer inne, nachdem Christoph Göring ihm die Amtsglocke übergeben hat. Auch hier steht mit dem Weinbergschlösschen im Kühnauer Park ein Kleinod des Gartenreichs seit Jahren im Blickpunkt der Clubmitglieder. "Um dessen Ausbau und Pflege werden wir uns auch weiterhin kümmern", sagt Tobler. Schritt für Schritt werde etwas für dessen Sanierung getan. Traditionell werde es auch wieder das Weinbergfest geben, der Termin ist der 14. August. Doch die damit eingenommenen Mittel sollen nicht nur Mauerwerk zugute kommen, sondern auch Menschen, meint Tobler.
Entsprechend wollen sich die Lions sozial stärker engagieren, so wie das schon unter der Präsidentschaft Görings der Fall war und es die eigentliche Absicht der Lions-Clubs ist. "Es gibt verschiedene soziale Projekte in der Stadt", sagt Tobler, "die dringend Unterstützung brauchen."
Der Jahresplan für die regelmäßigen Treffen reicht von thematischen Abenden zum Anhaltischen Theater über den Besuch der Wissenschaftlichen Bibliothek im Palais Dietrich bis hin zum "perfekten Dinner". Außerdem will der 15-jährige Club neue junge Mitglieder gewinnen, "was unter meinen Vorgängern schon ganz gut angelaufen ist" und mit dem Lions-Club Bitterfeld-Wolfen zusammenarbeiten.