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Corona-Notbremse ist in Kraft Das sind ab sofort die neuen Regeln in Dessau-Roßlau

Die „Notbremse“ hat gehörige Auswirkungen auf das Leben in der Stadt. Neben einer Ausgangsbeschränkung gibt es auch schärfere Regeln im Handel.

23.04.2021, 16:26
Der negative Test gehört ab sofort in vielen Läden mit dazu.
Der negative Test gehört ab sofort in vielen Läden mit dazu. Foto: Thomas Ruttke

Dessau-Rosslau - Nun ist sie da, die bundesweite Corona-Notbremse. Verschiedene Einschränkungen gelten ab Inzidenzzahlen von 100, 150 und 165. Dessau liegt mit einem Wert von 114,9 genau dazwischen. Was das jetzt für die Einwohner und Besucher bedeutet, erklärt die MZ.

Ausgangsbeschränkung: Ab sofort gilt zwischen 22 und 5?Uhr eine allgemeine Ausgangsbeschränkung, wie die Stadt am Freitag informierte. In dieser Zeit dürfen sich Dessau-Roßlauer und Besucher nicht mehr draußen aufhalten, außer mit triftigem Grund - etwa für den Weg zur Arbeit, im medizinischen Notfall und um den Hund auszuführen. Allerdings dürfen Bürger noch bis 24 Uhr zum Joggen oder Spazierengehen alleine draußen unterwegs sein.

Einkaufen, Dienstleistungen und Gastronomie: Das Einkaufen in Läden, die Waren des täglichen Bedarfs verkaufen, also Supermärkte, aber auch Buchläden, Drogerien und Blumengeschäfte, ist nach wie vor ohne Termin erlaubt. Hier ändert sich nichts. Anders sieht es in den Geschäften aus, die nicht zum Grundbedarf zählen, also etwa Kleidungsgeschäfte oder Spielwarenläden. Hier ist mit dem derzeitigen Inzidenzwert in Dessau-Roßlau weiter Click&Meet, also das Einkaufen mit Termin erlaubt. Neu ist aber, dass dort zusätzlich ein negativer und maximal 24 Stunden alter Coronatest vorgezeigt werden muss. Sobald Dessau-Roßlau den Inzidenzwert von 150 übersteigt, müssen Läden außerhalb des Grundbedarfs schließen. Dann dürfen Waren nur noch abgeholt werden.

Hans-Jörg Bliesener, der Manager des Rathauscenters, befürchtet, dass es nun zu einem Engpass bei den Schnelltestmöglichkeiten kommt. Am Samstag bieten nur Apotheken und das private Testzentrum in seinem Center Tests an. Die Testzentren des Klinikums haben am Wochenende geschlossen. Ob sich das eventuell am kommenden Wochenende ändert, ist noch unklar.

Die Öffnung von Friseuren und Fußpflegebetrieben ist weiterhin gestattet. Kunden müssen jedoch auch hier einen tagesaktuellen negativen Schnelltest vorweisen, außerdem sind dort FFP2-Masken verpflichtend. Im Bereich Gastronomie ändert sich im Grunde nichts. Speisen und Getränke dürfen bis 22 Uhr abgeholt, danach nur noch geliefert werden.

Kindergärten und Schulen: Die Schulen im Stadtgebiet müssen ab Montag, 26. April, in den Wechselunterricht gehen. Das heißt, die Klassen werden geteilt, damit die eine Hälfte im Klassenzimmer, die andere Hälfte zu Hause lernt. Ob der Wechsel der Klassen tage- oder wochenweise erfolgt, können in Dessau-Roßlau die Schulen selbst festlegen. Für berechtigte Schüler kann eine Notbetreuung beantragt werden.

Überschreitet eine Region an drei Tagen hintereinander die Inzidenz 165, müssen die Schulen komplett schließen. Das gilt ebenfalls für die Kindergärten. Was sich in den Kitas schon jetzt ändern könnte, ist noch nicht klar. „Wir müssen erstmal Informationen sammeln“, sagte Dekita-Leiterin Doreen Rach am Freitagvormittag.

Froh ist die Leiterin des Eigenbetriebes, dass es bei den Kindertagesstätten noch ein bisschen Luft zum kritischen Inzidenzwert von 165 gibt. „Wir werden im Fall des Falles wieder eine Notbetreuung einrichten“, versicherte Rach. Sie gehe bisher von gleichen Bedingungen aus, also mindestens ein Elternteil muss systemrelevant arbeiten und eine Betreuung zu Hause nicht möglich sein. Eine Neubeantragung der Notbetreuung soll für die Eltern nicht notwendig sein, so die Pläne der Dekita.

Das Bürger-, Bildungs- und Freizeitzentrum der Stadt wird ab Montag geschlossen. Präsenzunterricht an den Musikschulen ist dann ebenfalls verboten.

Nahverkehr: Sowohl in Zügen, Bussen, Trams und S-Bahnen des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) als auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln der DVG reichen OP-Masken ab dem heutigen Samstag nicht mehr aus. Zwingend vorgeschrieben sind FFP2-Masken. Das gilt auch für Bahnhöfe und an Haltestellen.

Wie Stadtwerkesprecher Christian Mattke sagte, werde man das eigene Personal mit den geforderten Masken ausstatten. Ältere Fahrgäste würden sich heute schon daran halten, FFP2-Masken zu tragen, die jüngeren Passagiere werde man nun aufklären.

Der MDV erklärte, man statte derzeit alle Fahrzeuge mit neuen Schildern und Aufklebern zum neuen Maskenstandard aus.

Freizeit: Die gute Nachricht für alle Freunde des Tierparks lautet: Er bleibt trotz der Notbremse geöffnet. Allerdings ist laut Tierparkleiter Jan Bauer ein negativer Coronatest, der nicht älter als 24 Stunden ist, beim Eintritt zwingend vorzulegen. Die verlängerten Öffnungszeiten im Zuge der Lichtinstallation werden auf 21.30 Uhr verkürzt, damit die Besucher Zeit haben, bis zur Ausgangssperre um 22 Uhr nach Hause zu kommen. Kassenschluss ist schon um 20.30 Uhr.

Die Parks und Gärten des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs bleiben für Besucher zugänglich. Die Schlösser Luisium und Mosigkau auf Dessauer Gebiet bleiben geschlossen. Im Wörlitzer Park können die Gondeln und Fähren laut Kulturstiftung unter Einhaltung der Hygieneregeln weiterhin genutzt werden. Auch die Schlösser Wörlitz und Oranienbaum sowie die Insel Stein und das Gotische Haus blieben vorerst geöffnet.

Das Theater, die Kinos und die Museen in Dessau-Roßlau müssen geschlossen bleiben, das betrifft auch das Bauhaus-Museum.