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Handball-2.Liga „Das ist knüppelhart“ - DRHV erwartet Eisenach und steckt wieder im Abstiegskampf

Mit dem Heimspiel gegen Eisenach startet der DRHV in anstrengende elf Tage. Mit welchen Problemen das Team aktuell zu kämpfen hat.

Von Tobias Grosse 11.05.2021, 09:46

Dessau-Roßlau - Der Sportbegeisterte kennt’s: Irgendwann, gegen Ende einer Saison, und wenn die eigene Mannschaft noch um ein bedeutungsvolles Ziel kämpft, wie den Aufstieg oder Klassenerhalt zum Beispiel, greift der Umstand, dass es ab dann „nur noch Endspiele“ geben würde, wie eine Art Mantra. Uwe Jungandreas benutzt solche Worte jetzt zwar nicht, aber es ist ähnlich zu verstehen, wenn der Cheftrainer des Handball-Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV sagt: „Wir wissen, wir müssen in jedem Spiel angreifen.“

Vorsprung des DRHV auf die gefährliche Zone ist zuletzt stark geschrumpft

Weil der Aufsteiger vier der zurückliegenden fünf Partien verloren hat, ist er nach einer bis dato richtig guten Saison noch einmal nach unten gerutscht. Hatte Mitte März kaum jemand gedacht, dass Dessau-Roßlau sich noch einmal ernsthaft mit dem Thema Abstiegskampf wird auseinandersetzen müssen, ist der Vorsprung auf die gefährliche Zone in den letzten Wochen geschrumpft - auf wie viel Punkte genau, ist schwierig einzuschätzen, weil die Teams unterschiedlich viele Spiele absolviert haben. Fakt ist jedoch: „Wir brauchen noch Punkte“, so Jungandreas. Und er weiß, dass jede der noch ausstehenden neun Partien die wichtigste ist. „Wir können uns nicht drei Spiele zurechtlegen, in denen wir sagen: ,Die müssen wir gewinnen.’“

In Ferndorf am letzten Samstag hat die Mannschaft zumindest gezeigt, dass sie gewillt ist, die aktuelle Situation anzunehmen - so wie es der Coach im Vorfeld gefordert hatte. Was Kampf und Einsatzbereitschaft anging, hat man dem DRHV bei der 21:27-Niederlage über weite Strecken nicht viel vorwerfen können. Erst hinten heraus und deutlich in Rückstand ließen einige die Köpfe hängen. Und auch taktisch und spielerisch hat es die Mannschaft in Halbzeit eins offensiv clever und in der Abwehr sogar ziemlich gut gemacht. Jedoch hielt der DRHV das Ganze nur eine Spielhälfte durch. In Abschnitt zwei brach er ein, weil „wir konditionell aktuell nicht auf der Höhe sind“, meinte Jungandreas nach dem Spiel.

Der erfahrene Coach wollte das nicht als Generalkritik an seinen Spielern verstanden wissen, und meinte auch nicht das komplette Team. Sondern vor allem diejenigen, die in den letzten Monaten und Wochen gesundheitliche Probleme hatten. Abwehrchef Daniel Schmidt beispielsweise, ist nach seiner Covid-19-Erkrankung im Januar immer noch nicht wieder bei 100 Prozent. Zuletzt war auch Yannick Danneberg mit Corona infiziert, Oliver Seidler hatte zudem eine Erkältung. Drei der vier Spieler, die im wichtigen Abwehrzentrum auflaufen, sind also nicht komplett fit.

Ost-Derby gegen Eisenach wird am Mittwoch gegen 19.30 Uhr angepfiffen

Dass in diesen Tagen wieder aufzuholen, ist ob des extrem eng getakteten Spielplans im Mai schwierig. Am Mittwochabend (19.30 Uhr, live auf sportdeutschland.tv) startet der DRHV mit dem Heimspiel gegen den ThSV Eisenach in das letzte Viertel der Saison, am Sonntag geht es dann schon wieder nach Dresden, am kommenden Donnerstag kommt Gummersbach und am Sonntag darauf Hamburg. Vier Spiele in elf Tagen also. „Das ist knüppelhart“, sagt Uwe Jungandreas.

Der DRHV geht somit quasi von der Spielnachbereitung direkt wieder in die Vorbereitung auf den kommenden Gegner. Intensives Athletiktraining ist in diesem Rhythmus so gut wie nicht möglich. „Vielmehr ist es wichtig, die Belastung so zu steuern, dass die Jungs nicht mit schweren Beinen in das nächste Spiel gehen“, sagt Dessau-Roßlaus Athletiktrainerin Sonja Roman.